Spiel mit dem Feuer
Wie in den Bann ziehend alles ist, was mit Feuer zu tun hat, sieht man schon bei Zweijährigen, die am Heiligen Abend mit leuchtenden Augen brennende Kerzen und Sternspritzer betrachten. Feuer löst in uns Enthusiasmus aus. Das erkennt man an Redewendungen wie „Feuer und Flamme sein“oder „für etwas brennen“. Für Erwachsene gehört das Spiel mit dem Feuer zu manchen Ritualen schlicht dazu: das Lagerfeuer beim Campingurlaub, Grillen bei der Familienfeier – oder, ob sinnvoll oder nicht, das Abschießen von Raketen zu Silvester.
Früh muss natürlich auf die Gefahren des Feuers hingewiesen werden. Zum Jahreswechsel kommen das laute Knallen der Böller und das Explodieren der Raketen dazu. Jedes Jahr passieren tragische Unfälle, die vermeidbar wären. Raketen in Menschenmengen zünden? Sagt einem doch der Hausverstand, dass das hochgefährlich ist.
Schnell wird der Ruf nach Gesetzesverschärfungen laut. Aber warum neue Verbote erlassen, wenn die bestehenden Regelungen ausreichend wären, würden sie nur kontrolliert werden? Es gilt bereits jetzt ein weitreichendes Verbot. Jede privat abgefeuerte Rakete im Ortsgebiet ist bereits eine Straftat. Außerdem rücken immer mehr Kommunen davon ab, zu Silvester Ausnahmeregelungen zu definieren.
Der Ruf nach Gesetzesverschärfungen ist außerdem fadenscheinig, solange man an jeder Ecke Feuerwerkskörper kaufen kann. Beim Angebot reduzieren, das wäre ein Ansatz.