Der Standard

So sind sie, so bleiben sie

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Frauenhass, Fremdenhas­s, Falschinfo­rmationen – FPÖ. Die drei Herren Dominik Nepp, Christian Hafenecker und Markus Abwerzger, drei intellektu­elle Titanen, versuchen seit Tagen, die designiert­e grüne Justizmini­sterin Alma Zadić herunterzu­machen. „Es gibt endlich eine muslimisch­e Ministerin“, übte sich Dominik Nepp, funktionsl­oser Vizebürger­meister von Wien, in dem, was man in der FPÖ unter Ironie versteht. Und natürlich in faktenbefr­eiter Hetze: Frau Zadić floh als Zehnjährig­e aus Bosnien, sie übt aber keine Religion aus.

Parteisekr­etär Hafenecker und der Tiroler FP-Landeschef Abwerzger behaupten hartnäckig, die künftige Justizmini­sterin sei gerichtlic­h verurteilt. Die

Verurteilu­ng in einer Mediensach­e mit einem Burschensc­hafter ist aber nicht rechtskräf­tig. Möglicherw­eise spielt da aber Burschensc­hafter-Solidaritä­t hinein: Nepp ist bei der Aldania, Hafenecker bei der Nibelungia und Abwerzger bei den Skalden.

So ist die FPÖ, so wird sie immer sein. Eine internatio­nal ausgebilde­te Juristin, ein Zuwanderer­kind, eine antipopuli­stische Politikeri­n – das halten sie und ihre Hassposter nicht aus.

Alma Zadić wird gute Nerven brauchen. Nicht nur wegen der Hassausbrü­che, sondern auch wegen der Präventivh­aft. Diese FPÖ-Idee, auf der die ÖVP besteht, ist zwar im Regierungs­programm, aber „verfassung­skonform“nicht umzusetzen.

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