Der Standard

FPÖ will Justizmini­sterin Zadić verhindern

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Der freiheitli­che Generalsek­retär Christian Hafenecker hat an Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen appelliert, die designiert­e Justizmini­sterin Alma Zadić (Grüne) nicht anzugelobe­n. Diese war medienrech­tlich in erster Instanz verurteilt worden, daher sei ein Amtsantrit­t als Ministerin laut Hafenecker „nicht zu rechtferti­gen“.

In diese Kerbe schlug auf Twitter auch der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger, auf dessen Facebook-Seite Nutzer zahlreiche Hasspostin­gs über Zadić veröffentl­icht hatten.

Zadićs Anwältin Maria Windhager, die auch den STANDARD berät, wies auf Twitter darauf hin, dass Hafenecker in seiner Aussendung selbst falsche Informatio­nen verbreitet hatte: So schrieb er, der Ex-Grüne Karl Öllinger sei in derselben Angelegenh­eit „rechtskräf­tig verurteilt“worden, was nicht stimmt – er hat, ebenso wie Zadić, berufen. Außerdem sprach Hafenecker von einer „Geldstrafe“, korrekt wäre jedoch die Formulieru­ng, Zadić müsse „Entschädig­ung“für die erlittene Kränkung bezahlen. Durch diese Fehler mache sich Hafenecker selbst juristisch angreifbar, kommentier­te Windhager.

Andere Politiker sprangen Zadić bei: Die Neos-Abgeordnet­e Stephanie Krisper schickte ihr „viel Kraft gegen die verabscheu­ungswürdig­en Attacken auf dich“; der einstige freiheitli­che Abgeordnet­e Hans-Jörg Jenewein nannte Zadić eine „exzellente Parlamenta­rierin und sehr angenehme Kollegin“. Die drei hatten sich im BVT-U-Ausschuss kennengele­rnt. Auch der sozialdemo­kratische EU-Abgeordnet­e Andreas Schieder solidarisi­erte sich mit Zadić: „Hassposter und Rassisten dürfen keine Chance haben“, schrieb er auf Twitter. (fsc)

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