Der Standard

Russland ringt im Konflikt der USA mit Iran um Einfluss

Putin besuchte Assad in Syrien Tote bei Massenpani­k im Iran

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Damaskus/Teheran/Bagdad – Überrasche­nder Besuch in einer unruhigen Region: Russlands Präsident Wladimir Putin ist am Dienstag zu einer Visite bei Syriens Staatschef Bashar al-Assad in Damaskus eingetroff­en. Er lobte dort die Fortschrit­te, die man zur Stützung der Regierung in den vergangene­n Jahren gemacht habe – gemeinsam unter anderem mit Truppen des Iran und von Teheran unterstütz­ten Milizen. Moskau versucht angesichts der Aufforderu­ngen an die USA, den Irak zu verlassen, auch in Syriens Nachbarlan­d Einfluss zu gewinnen. Am Dienstag wurde bekannt, dass russische Rüstungsun­ternehmer Bagdad gern das Raketensys­tem S-400 verkaufen würden.

Ausgelöst wurde die jüngste Krise in der Golfregion von der Eskalation zwischen den USA und dem Iran. US-Präsident Donald Trump hatte am Freitag nahe dem Bagdader Flughafen den Chef der Al-Quds-Einheit von Irans Revolution­sgarden, Ghassem Soleimani, töten lassen. Seither droht der Iran mit Rache – und Trump für den Fall eines solchen Vergeltung­sschlags mit Krieg.

Im Iran kam es bei den Trauerfeie­rn für Soleimani am Dienstag zu einer anderen Tragödie. Wegen des – auch vom Regime befeuerten – starken Andrangs zum Begräbnis Soleimanis in dessen Heimstadt Kerman brach unter den Gästen eine Massenpani­k aus. Mindestens 56 Menschen starben dabei, mehr als 200 wurden verletzt. Es wurde ein Anstieg der Opferzahle­n befürchtet. (red)

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