TWITTERSTIMMEN
Alma Zadić Superstar
Den Angriffen, denen Neo-Justizministerin Alma Zadić seitens der FPÖ vor allem in sozialen Netzwerken ausgesetzt ist (siehe dazu auch Seite 4), setzen Nutzerinnen und Nutzer auf Twitter eine Welle der Solidarität entgegen. Im Folgenden Auszüge aus den mit dem Hashtag #solidaritystorm gekennzeichneten Beiträge:
Eine Frau wegen ihrer Herkunft, ihrem Aussehen, ihrer Religion – oder ganz einfach weil sie eine Frau ist – zu beschimpfen und herabzusetzen ist sowas von letztklassig. Daher – es braucht uns alle für 100 Prozent Solidarität mit #Almazadic und gegen #HassimNetz. Annemarie Schlack
Es handelt sich um eine gezielte Kampagne gegen @Alma_Zadic, um eine ausgezeichnete Juristin, die nach Österreich eingewandert ist, als Ministerin zu verhindern und mundtot zu machen. Das hat nur Erfolg, wenn der rassistische Kern dieser Kampagne nicht aufgedeckt wird. Ilkim Erdost
Wer denkt, so sind wir nicht, soll sich die hasserfüllte Hetzkampagne gegen @Alma_Zadic durchlesen. Zu viele sind so und der Diskurs wird immer weiter nach rechts verschoben. Was bisher unaussprechlich war, wird Normalität. Das dürfen wir niemals zulassen. Userin „FrauSonnenSchein“
Als Mensch mit bosnisch-serbischer Herkunft trägst du die Verantwortung, jenen Nationalismus zu verurteilen, vor dem Alma Zadić fliehen musste, und siehst umso mehr die Notwendigkeit, dich gegen die derzeitigen Angriffe zu stellen und ihr Alles Gute für die neue Aufgabe zu wünschen.
Predrag Ćetković
In der Debatte um @Alma_Zadic zeigt sich deutlich, wie verheerend rechter Tribalismus und nationalistische Identitätspolitik für liberale Demokratie sind. Ja, man kann Österreicher und Bosnier zugleich sein, und stolz darauf! Kämpfen wir für plurales Österreich. Vedran Džihić
Die USA haben 100 Jahre lang mit der Storyline „Vom Tellerwäscher zum Millionär“erzählt, dass jeder etwas erreichen kann und wie super das das Land macht. @Alma_Zadic wäre – nein, IST das perfekte Rolemodel für so ein „You can do it!“unserer Generation, hier. Hannes Tschürtz
Solidarität mit @Alma_Zadic gegen den anti-muslimischen Rassismus. Farid Hafez
Mir scheint, die Identitären, Nepp & Co. bauen @Alma_Zadic gerade unwillentlich als Superstar auf. Wenn das so weitergeht, hat die Koalition schon bald eine Ministerin der Herzen. Edward de Vere
Aus Kommentaren internationaler Tageszeitungen zu Türkis-Grün: (Zürich) Das Murren an der Basis und aus der Grünen Jugend war in den vergangenen Tagen unüberhörbar gewesen; die Partei muss sich dieser Tage in atemberaubendem Tempo nicht nur an eine neue Rolle gewöhnen, sondern sich auch inhaltlich und organisatorisch neu erfinden. Die Grünen werden gerade schneller erwachsen, als dies manchen lieb ist. (...)
Die Grünen sind klar der schwächere Partner. Sie haben zwar viele ihrer Projekte im Koalitionsvertrag verankert. Doch die entscheidenden Ministerien, besonders die Finanzen, kontrolliert die ÖVP. Wollen sie nicht zur Seite gedrückt werden, brauchen die Grünen weiterhin Verhandlungsgeschick und eine gesunde Streitkultur – sowohl innerhalb der Partei als auch innerhalb der Koalition.
Falsche Illusionen haben sie diesbezüglich keine. (Ljubljana) Die neue Koalition ist etwas Ähnliches wie die berühmte Katze des österreichischen Physikers Erwin Schrödinger. Wenn seine Katze gleichzeitig lebendig und tot sein konnte, dann ist die Kurz-Kogler-Regierung gleichzeitig links und rechts. Nicht links und nicht rechts, auch nicht etwas dazwischen, sondern beides gleichzeitig, eine Quantenregierung. (...) Dass die Grünen erstmals in der Regierung sind, hat für sie, für Österreich und für Europa noch keine Bedeutung. Eigentlich haben sie mit ihrer größten Leistung, damit, dass sie mit dem Einzug in die Regierung die Rückkehr der Freiheitlichen an die Macht verhinderten, vor allem Kurz genützt. Die neue österreichische Koalition ist bis jetzt (...) ein Erfolg nur für den alten, neuen Kanzler.