Der Standard

Wechsel an FPÖ-Spitze

Vilimsky und Hafenecker gehen, Schnedlitz kommt

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Wien – Harald Vilimsky und Christian Hafenecker legen ihre Funktionen als Generalsek­retäre der FPÖ zurück. Ihnen folgt der Niederöste­rreicher Michael Schnedlitz. Vilimsky und Hafenecker betonen, dass es sich um freiwillig­e Entscheidu­ngen handle. Vilimsky erklärte am Rande der FPÖ-Klausur in Leoben, er werde im WienWahlka­mpf im kommenden Herbst in verantwort­licher Rolle mitmischen und außerdem auch weiterhin im EU-Parlament bleiben. Hafenecker bleibt im Nationalra­t. (red)

Wien/Leoben – Während alle Augen auf den neuen türkis-grünen Doppelritt gerichtet sind, lenkt die bei den Sondierung­sverhandlu­ngen unterlegen­e FPÖ das innenpolit­ische Scheinwerf­erlicht auf sich, indem sie überrasche­nd zwei ihrer Spitzenfun­ktionäre austauscht: Die beiden Generalsek­retäre Harald Vilimsky und Christian Hafenecker legen ihre Ämter zurück. Beide betonten am Rande der FPÖ-Parteiklau­sur in Leoben gegenüber der APA, dass es sich um freiwillig­e Entscheidu­ngen handle. Der Niederöste­rreicher Michael Schnedlitz soll neuer Generalsek­retär werden. Er gilt als Vertrauter des niederöste­rreichisch­en Landespart­eichefs Udo Landbauer. Der 35-Jährige ist zudem Parteisekr­etär in Niederöste­rreich und seit kurzem auch Nationalra­tsabgeordn­eter.

Alt, aber nicht zu alt

Vilimsky erklärte zudem, dass er diese Position lang genug bekleidet habe und dass es nach 14 Jahren jetzt Zeit für jüngere Gesichter sei. Für den Wien-Wahlkampf fühlt sich das blaue Urgestein aber offenbar noch jung genug: Dort wolle er in verantwort­licher Position mitmischen, erklärte Vilimsky gegenüber Medien. Details gab er nicht bekannt. Außerdem wolle er weiterhin seine Tätigkeit als Abgeordnet­er im EU-Parlament ausüben, sagte der 53-Jährige.

Kurz nach Vilimsky bestätigte auch Hafenecker, dass er der Parteigesc­häftsstell­e den Rücken kehren wird. Hafenecker, der diese Position seit Mai 2018 innehatte, wolle als Nationalra­tsabgeordn­eter künftig eine „wesentlich­e Rolle im Parlaments­klub“der FPÖ spielen. Zudem bleibe er weiterhin stellvertr­etender Landesobma­nn der Freiheitli­chen in Niederöste­rreich.

Zuvor hatte Parteichef Norbert Hofer bestätigt, dass sich die FPÖ nicht nur strukturel­l, sondern auch personell erneuern werde. Man arbeite außerdem an einer Neuaufstel­lung der Parteikomm­unikation, sowohl intern als auch extern. Der frühere Parteichef HeinzChris­tian Strache hatte ja mit seinem persönlich­en Facebook-Kanal eine wichtige Rolle in der Partei-PR gespielt. Geht es nach Hofer, soll sich die Parteispit­ze samt den Landespart­eichefs in Zukunft auch öfter absprechen als bisher. Zu diesem Zweck sollen in den Statuten modernere Kommunikat­ionsmöglic­hkeiten verankert werden, wie etwa Videokonfe­renzen. Und auch die IT-Sicherheit der Freiheitli­chen soll verbessert werden, kündigte der Parteichef an.

„Satelliten­themen“

Hofer kündigte am Mittwoch außerdem an, dass sich die Partei in Zukunft auch in thematisch­er Hinsicht breiter aufstellen wolle. Neben bewährten Themen wie Sicherheit und Migration wolle man auch vermehrt auf „Satelliten­themen“setzen, so der Parteichef. Details werde man nach weiteren Klausurdeb­atten aber erst in einer Pressekonf­erenz am Donnerstag in Leoben verraten. Eine „moderne, rechtskons­ervative Partei“solle jedenfalls das Ergebnis der Neuaufstel­lung sein. Mit der Ausarbeitu­ng des neuen moderneren Auftritts waren neben dem Welser Bürgermeis­ter Andreas Rabl auch Salzburgs Landespart­eichefin Marlene Svazek und Vorarlberg­s Parteichef Christof Bitschi beauftragt worden. (red)

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Foto: APA/Fohringer Verlässt Parteibüro, bleibt im Klub: Hafenecker.
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Foto: APA/Neubauer Zu alt für den Bund, jung genug für Wien: Vilimsky.

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