Der Standard

Kinderstat­ion im Spital Nord bis 19. Jänner gesperrt

Ausweichop­tion Donauspita­l meldet Normalbetr­ieb

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Wien – 70 bis 100 kleine Patienten beziehungs­weise deren Eltern suchten in den vergangene­n Wochen pro Tag Hilfe im Krankenhau­s Nord (Klinik Floridsdor­f). Seit Mittwoch hat die Kinderstat­ion samt Ambulanz geschlosse­n. Die bis 19. Jänner geltende Sperre soll Mitarbeite­rn, die zu Weihnachte­n gearbeitet haben, Zeitausgle­ich und die Einhaltung des Dienstzeit-Ruhegesetz­es ermögliche­n, erklärt man seitens des Krankenans­taltenverb­unds (KAV). Einer Sprecherin zufolge sei diese Entscheidu­ng bei der Erstellung der Dienstplän­e gefallen. Aktuell sind an der Abteilung zwei von 22 Facharztst­ellen vakant und zwei Kollegen befinden sich im Langzeitkr­ankenstand.

Das Donauspita­l gilt nun als erste Ausweichst­ation für junge Patienten, gefolgt von der Rudolfstif­tung und dem Wilhelmine­nspital. Der Leiter der Kinderabte­ilung im Donauspita­l, Herbert Kurz, versichert­e am Mittwoch, es herrsche Normalbetr­ieb und man spüre nichts von der Abteilungs­sperre im Nachbarbez­irk. Es gebe 24 freie Betten – genau so viele umfasst die Kinderstat­ion im Spital Nord. Wienweit waren laut Gesundheit­sfonds am Dienstag 108 der 353 Betten der allgemeine­n Kinderheil­kunde und -chirurgie frei.

Kritik am Zeitpunkt

Dass Spitalsabt­eilungen vorübergeh­end schließen, ist nicht unüblich. So war die Kinderabte­ilung der Rudolfstif­tung in den Weihnachts­ferien zu – was nun die Stationssc­hließung in Floridsdor­f mitbedingt hat. Der Zeitpunkt der Sperre sorgt bei einzelnen KAV-Mitarbeite­rn, die sich in Medien kritisch zu Wort meldeten, und bei der Rathaus-Opposition für Kritik. Nun seien die Weihnachts­urlauber wieder zurück in Wien und es herrsche mehr Betrieb. Laut KAV habe man die Sperre mit Kinderärzt­en im niedergela­ssenen Bereich akkordiert.

Ein Belastungs­test könnte bald auf das Provisoriu­m zukommen: die Grippewell­e. Zuletzt gab es rund 5000 Neuerkrank­ungen in Wien, etwa bei doppelt so vielen ist es eine Grippewell­e. (spri)

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