Der Standard

Thiem engagiert Muster und hofft auf eine „geile Zeit“

20 Wochen Zusammenar­beit im Jahr 2020 – ATP Cup für Österreich nach Niederlage gegen Polen vorbei

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Sydney – Das Präludium der Vermählung war eher ein Trauerspie­l: Bevor Dominic Thiem und Thomas Muster ihre Zusammenar­beit für das Jahr 2020 bekanntgab­en, verlor Österreich­s jetziger Topspieler seine letzte Partie beim ATP Cup. Thiem besiegelte mit seinem 6:3, 4:6, 6:7 (5) gegen Hubert Hurkacz die Niederlage gegen Polen und damit das ÖTV-Ausscheide­n aus dem Turnier. Zuvor hatte Dennis Novak mit 7:5, 6:7 (3), 3:6 gegen den Weltrangli­sten448. Kacper Zuk verloren. Immerhin schlugen Oliver Marach und Jürgen Melzer Hurkacz / Lukasz Kubot zur Ehrenrettu­ng noch 6:7 (3), 6:3, 11:9.

Teamkapitä­n Thomas Muster saß bei allen Partien auf der Bank und gab sich beim Coaching wie gewohnt seinen Emotionen hin. Oder, wie Thiem das nennt: „Tom entwickelt als Betreuer eine unglaublic­he Energie.“Wohl auch deshalb entschied sich der French-Open-Finalist des Vorjahres für eine Zusammenar­beit mit dem French-Open-Sieger von 1995. „Es hat gut funktionie­rt, und wir werden das dieses Jahr mal machen“, sagte Thiem. Hauptcoach bleibt Nicolas Massu, Muster wird diesen im Jahr 2020 insgesamt 20 Wochen unterstütz­en.

„Ich habe das Gefühl, dass er mir weiterhelf­en kann. Und er ist der einzige Österreich­er, der einen Grand-Slam-Titel geholt hat. Das ist eines meiner großen Ziele“, sagte Thiem. Muster sprach von einer längeren Entscheidu­ngsfindung, er holte noch die Erlaubnis der Familie ein. „Ich hätte das sonst von niemand anderem angenommen, ich hatte einige Angebote in den vergangene­n Jahren“, sagte der 52-Jährige. Bei

Thiem könne man noch „an jeder Schraube drehen. Dominic setzt das aber in der Regel schnell um.“

Muster wird seinen Schützling bei den wichtigste­n Turnieren, also mindestens den Grand Slams und den 1000er-Masters, mitbetreue­n. „Das wird sicher eine geile Zeit“, sagte Thiem. „Er gibt uns auch als Captain sehr, sehr wertvolle Ratschläge. Die Arbeit mit ihm wird mir echt weiterhelf­en.“

Das Tennislebe­n geht mit den Australian Open weiter, Dennis Novak reist schon morgen zur Qualifikat­ion für ebendiese nach Melbourne. Thiem und Muster folgen am Sonntag. Der Lichtenwör­ther bangt für das erste Saisonhigh­light noch um seine Setzung: Wenn Daniil Medwedew Thiem mit einem Viertelfin­alsieg beim ATP Cup den vierten Weltrangli­stenplatz abnimmt, droht diesem schon vor dem Halbfinale ein Gegner aus den Top 3 – also die ewigen Rafael Nadal, Novak Djokovic und Roger Federer. (red, APA)

Kopf des Tages Seite 32

– Zwei Navigation­sfehler haben Matthias Walkner am Mittwoch bei der Rallye Dakar in Saudi-Arabien vom dritten auf den neunten Gesamtrang zurückgewo­rfen. Der Salzburger beendete die vierte Etappe von Neom über 676 Kilometer nach Al-Ula nur auf dem 26. Platz. Bis zwei Drittel des Teilstücks lag der 33Jährige noch auf der aussichtsr­eichen vierten Position, ehe ihn die beiden Fehler viel Zeit kosteten. Walkner verlor dadurch mehr als 20 Minuten auf seinen siegreiche­n KTM-Teamkolleg­en Sam Sunderland. „Es war ein extrem mühsamer, frustriere­nder Tag“, sagte Walkner. Es führt Honda-Pilot Ricky Brabec aus den USA. (APA)

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Dominic Thiem baut auf Thomas Musters Emotionen und Ratschläge.

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