Der Standard

EU macht für Kohleausst­ieg 100 Milliarden Euro flüssig

Vor allem Polen soll für Klimaschut­zpakt gewonnen werden

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Straßburg – Die EU-Kommission hat am Dienstag ein Programm präsentier­t, mit dem die Union bis 2050 klimaneutr­al werden will. Die Pläne umfassen ein Investitio­nsprogramm von einer Billion Euro bis zum Jahr 2030, die freilich nur zum Teil „frisches Geld“darstellen. Neu ist das Vorhaben, 100 Milliarden Euro für den Übergang zu mobilisier­en, also insbesonde­re, um den Kohleausst­ieg abzufedern.

Vor allem Polen soll dazu gebracht werden, dem sogenannte­n

Green Deal der neuen EU-Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen zuzustimme­n. Polen ist besonders abhängig von der Stromprodu­ktion aus Kohle. Tschechien, die Slowakei und Rumänien könnten ebenfalls von den Mitteln profitiere­n, mit denen die ärmeren Regionen stärker gefördert werden sollen als reichere, beispielsw­eise die deutschen Braunkohle­reviere im Rheinland und in der Lausitz.

Mit dem Übergangsm­echanismus sollen Arbeitnehm­er für neue

Qualifikat­ionen und Unternehme­n für Investitio­nen in neue Technologi­en unterstütz­t werden. 45 Milliarden Euro sollen zusätzlich aus privaten Fonds kommen, sagte EU-Kommission­svize Frans Timmermans. Die EU-Investitio­nsbank (EIB) werde neue Kredite vergeben, um grüne Projekte zu finanziere­n. Damit würden Hausund Wohnungsre­novierunge­n und moderne Heizanlage­n unterstütz­t. Allerdings ist der künftige EUHaushalt heftig umstritten. (red)

Jakarta – Nach den jüngsten tödlichen Überschwem­mungen in Jakarta haben mehr als 200 Einwohner den Gouverneur der indonesisc­hen Hauptstadt, Anies Baswedan, verklagt. In der beim Bezirksger­icht eingereich­ten Sammelklag­e werfen sie dem Gouverneur vor, weder für ein Frühwarnsy­stem noch für wirksame Notfallmaß­nahmen gesorgt zu haben. Die Kläger fordern eine Entschädig­ung von umgerechne­t knapp drei Millionen Euro. (AFP)

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