Österreich bleibt in den Bergen
Das Fußballteam schlägt sein Basecamp während der EM in Seefeld auf
Wien – Der österreichische Fußballbund (ÖFB) hat die Sondierungsphase mit Bravour gemeistert, am Dienstagvormittag wurde der Fahrplan zur EM bekanntgegeben. Die Veranstaltung wird ja zwischen 12. Juni und 12. Juli in zwölf Ländern abgewickelt, das ist klimapolitisch ein ziemlicher Jammer und stimmungsmäßig recht uncharmant. Also bleibt Österreich in erster Linie daheim.
Das Nationalteam reist nur zu den Spielen der Gruppe C nach Bukarest (14. Juni gegen einen noch zu bestimmenden Gegner aus der Nations League, 22. Juni Ukraine) und Amsterdam (18. Juni Niederlande) jeweils am Vortag an und danach gleich wieder zurück. Als Euro-Basecamp wurde Seefeld in Tirol ausgewählt, das ist im Winter ein Hort des nordischen Skisports, es liegt aber auch im Frühling und Sommer nicht weit vom Innsbrucker Flughafen entfernt. Bezogen wird das Hotel Nidum am 9. Juni. In der Woche davor ist dort übrigens Deutschland kaserniert, also muss es eine Topadresse sein. Es stehen zwei Naturrasenplätze in unmittelbarer Nähe sowie das Tivoli-Stadion in Innsbruck zur Verfügung.
Da die beiden Partien in Bukarest schon um 18 Uhr angesetzt sind, spart man sich zwei Übernachtungen in Rumänien. In Innsbruck ist man bei der Bewilligung von Nachtflügen großzügig, da sie eine Rarität sind. Die Vorbereitung beginnt natürlich schon viel früher, am 24. Mai versammelt Teamchef Franco Foda den Kader in Bad Tatzmannsdorf (Avita Resort). Auch das ist nachvollziehbar, das Burgenland ist einer der Hauptsponsoren. Am 2. Juni wird im Happel-Stadion gegen England getestet, am Tag davor übersiedelt der Tross nach Wien. Die Hauptstadt soll ja auch etwas von Arnautovic und Co haben. Man bleibt bis zum 6. Juni, am 7. findet dann in Prag die Generalprobe gegen Tschechien statt.
Foda muss den 23-Mann-Kader am 2. Juni der Uefa melden. Er könnte nach Bad Tatzmannsdorf theoretisch 30 Kicker laden, um den Konkurrenzkampf zu schüren. Das dürfte er aber eher unterlassen. Foda über die Fahrplanerstellung: „Wir haben uns für eine rein österreichische Lösung entschieden, da wir einerseits nahe bei unseren Fans sein möchten und andererseits die hervorragenden Bedingungen in der Heimat nutzen wollen, um in dieser wichtigen Phase die Akkus voll aufzuladen. Die Wege sind kurz.“Bernhard Neuhold, Geschäftsführer des ÖFB, spricht von „hochprofessionellen und bewährten Rahmenbedingungen“.
Das Nationalteam ist bereits am 27. März in Swansea gegen Wales im Einsatz. Drei Tage später gastiert die Türkei in Wien, es ist ein halbes Auswärtsspiel. Foda erwartet höchste Professionalität.