Das richtige Zeichen
Es ist nicht überraschend, dass Vertreter der muslimischen Gemeinde gegen das geplante Kopftuchverbot bis 14 in der Schule Sturm laufen. Aber liberale Muslime, die sich möglichst viel Integration wünschen, sollten den Schritt eigentlich begrüßen.
Das Kopftuch benachteiligt junge Frauen in der Ausbildung und später am Arbeitsmarkt. Das mag zwar unfair sein, ist aber eine Realität. Wäre das Kopftuch tatsächlich eine völlig freiwillige Entscheidung, müsste man Mädchen dieses Recht dennoch zugestehen. Doch das ist es nur in seltenen Fällen. Anfangs kommt der Druck von den Eltern, später von Gleichaltrigen, vor allem von muslimischen Burschen, die sich gerne als Glaubenswächter aufspielen.
Davor sollte der Staat junge Frauen schützen, und das geht am besten, indem die Schule zur kopftuchfreien Zone erklärt wird. Damit wird in einer prägenden Lebensphase islamisierenden Tendenzen entgegengewirkt.
Dass einige Musliminnen vor dem Schultor das Kopftuch wieder aufsetzen und andere aus Trotz sich noch stärker der Religion zuwenden, lässt sich nicht vermeiden. Aber kopftuchfreie Klassen und Schulhöfe wären ein starkes Zeichen für eine Gesellschaft, in der nicht ein Geschlecht weniger Freiheiten genießt als das andere.
Idealerweise gäbe es in der Schule gar keine auffallenden religiösen Zeichen, auch keine Kreuze an der Wand. Ein Kopftuchverbot wäre zumindest ein erster Schritt dorthin.