Brief aus Wiener Ritz belastet Trump
Ukrainischer Geschäftspartner von Trump-Anwalt hinterlässt Notizen
Wien/Washington – Nicht nur das TV-Interview von Lev Parnas, ehemaliger Geschäftspartner von Donald Trumps Anwalt Rudy Giuliani, bereitet dem US-Präsidenten Probleme (siehe oben). Es tauchten nun auch Dokumente in seiner Handschrift auf, die Trump zusätzlich belasten. Eines davon soll in einem Wiener Luxushotel verfasst worden sein.
Die US-Demokraten haben am Dienstag Notizen, Textnachrichten und andere Dokumente veröffentlicht, die zeigen sollen, was Giuliani und Parnas in der Ukraine im Auftrag von Trump unternommen haben. Dazu zählt auch eine Notiz, die Parnas im Wiener Hotel Ritz-Carlton aufgeschrieben haben soll: „Selenskyj dazu bringen anzukündigen, dass der Biden-Fall untersucht wird.“Und: „Gespräche mit Selenskyj beginnen, ohne Pintschuk oder Kolomoj- skyj.“Trump wird vorgeworfen, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unter Druck gesetzt zu haben, Ermittlungen gegen den Sohn von Trumps politischem Gegenspieler Joe Biden, Hunter Biden, aufzunehmen. Im Gegenzug würde er US-Hilfsgelder freigeben. Die Dokumente enthalten außerdem einige Korrespondenzen zwischen Parnas und dem ukrainischen Generalstaatsanwalt Jurij Luzenko. In einer Nachricht vom März 2019 beschwert sich Luzenko darüber, dass die US-Regierung Botschafterin Marie Yovanovitch noch nicht abgesetzt hat. Die Botschafterin hatte Luzenko zuvor vorgeworfen, nicht gegen Korruption in der Ukraine vorzugehen.
Die Demokraten werten die neuen Hinweise als Zeichen, dass es noch weitere Beweise in der Ukraine-Affäre gibt, die von Trump zurückgehalten werden. (red)