Der Standard

OeNB-Vize beruhigt Belegschaf­t

Aufsichtsr­eform vom Tisch, Synergien mit OeNB erhofft

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Wien – In der Oesterreic­hischen Nationalba­nk (OeNB) glätten sich nach dem aufsehener­regenden Start Gouverneur Robert Holzmanns (FPÖ) die Wogen. Seine ersten Personalen­tscheidung­en, zu denen der Rauswurf der Personalch­efin zählte, sind vom Tisch, alle Führungsjo­bs vergeben.

Zur Beruhigung der Belegschaf­t trägt auch bei, dass die von der türkis-blauen Regierung geplante Aufsichtsr­eform vom Tisch ist. Das betont auch der Vizegouver­neur der OeNB, Gottfried Haber (ÖVP), in einer E-Mail an die Belegschaf­t. Er könne „bestätigen, dass in dieser Gesetzgebu­ngsperiode die Zusammenar­beit zwischen FMA und OeNB in der bisherigen Art und Weise fortgeführ­t wird“. Die Reform der Aufsicht sei damit vom Tisch. Türkis-Blau wollte die bei FMA und OeNB angesiedel­ten Agenden in der FMA bündeln.

Trotzdem soll nicht alles ganz beim Alten bleiben, Reibungsve­rluste in der Aufsicht kritisiert ja auch der Rechnungsh­of. Das seit Monaten in Arbeit befindlich­e Memorandum of Understand­ing zwischen FMA und OeNB wird laut Haber fertiggest­ellt. Ziel sei „die Hebung von Synergien und Minimierun­g von Doppelglei­sigkeiten“der Institutio­nen, die sich zur „engen partnersch­aftlichen Zusammenar­beit bekennen“. Haber hofft auf die „Optimierun­g von Prozessen und Schnittste­llen“.

Vergleich mit Mobbing-Opfer

Ausgeräumt hat die OeNB-Spitze auch den jahrelange­n Streit mit einem Exmitarbei­ter aus der Sicherheit­sabteilung. Er fühlte sich gemobbt und protestier­te insgesamt 40 Wochen vor der Bank auf dem Otto-Wagner-Platz. Noch in einem Vergleichs­angebot von August 2018 hatte die OeNB die Behauptung­en des Frühpensio­nierten als unrichtig zurückgewi­esen.

Vor Weihnachte­n wurde doch ein Vergleich geschlosse­n. Und: Die OeNB hat sich verpflicht­et, das auf ihrer Homepage zu veröffentl­ichen. Man nehme „Mobbingvor­würfe sehr ernst“und ergreife im Anlassfall „sofort“Gegenmaßna­hmen, heißt es in der Stellungna­hme. (gra)

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