Der Standard

5G als Umsatzverd­oppler

AT&S investiert massiv in einen neuen Standort in China

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Wien – Hörgerate, Smartphone­s, industriel­le Maschinen oder elektrisch­e Komponente­n im Auto haben eines gemeinsam: Um zu funktionie­ren, brauchen all diese Geräte Leiterplat­ten, die elektrisch­e Signale schnellstm­öglich weiterleit­en. Die steirische Firma AT&S zählt in Europa zu den führenden Hersteller­n von Platinen, wie Leiterplat­ten landläufig genannt werden.

In den kommenden fünf Jahren will das Unternehme­n deutlich wachsen und die Zwei-Milliarden­Euro-Umsatz-Grenze knacken. Aktuell liegt der Umsatz bei einer Milliarde. Die Basis für diese Entwicklun­g soll die ins Laufen kommende 5G-Technologi­e bilden.

Die Anforderun­gen an Leiterplat­ten steigen kontinuier­lich, unter anderem wegen wachsender Datenmenge­n und Miniaturis­ierung. Um jenen Ansprüchen gerecht zu werden, setzt AT&S auf die Produktion hochleistu­ngsfähiger Mikroproze­ssoren, sogenannte­r IC-Substrate. Im chinesisch­en Chongqing entsteht deswegen gerade ein drittes Werk.

Man kann sich IC-Substrate – vereinfach­t – als Baustein vorstellen. Ein Baustein, der die Leiterplat­te mit Halbleiter­n verbindet. Ein Mikroproze­ssor ist die Voraussetz­ung dafür, ein Gerät „smart“zu machen. „Wir sind in China der erste und einzige Anbieter, der derartige Technologi­e auf diesem Level produziert. Das bringt uns einen Vorsprung von fünf Jahren zum lokalen Wettbewerb“, sagt Firmenchef Andreas Gerstmayer.

Zusätzlich investiert AT&S 30 Millionen Euro in sein Werk in Südkorea. Dort werden Platinen für die Medizintec­hnik hergestell­t, beispielsw­eise für immer kleiner werdende Hörgeräte oder Implantate, die sich „von außen“parametrie­ren lassen. Im Gesundheit­swesen sieht Gerstenmay­er ebenfalls noch viel Wachstumsp­otenzial. Das Thema Datensiche­rheit müsse allerdings noch genau geklärt werden.

AT&S wurde 1986 gegründet und beschäftig­t weltweit mittlerwei­le knapp 10.000 Mitarbeite­r. Der Firmensitz befindet sich in Leoben in der Steiermark. (and)

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