Der Standard

Peschorn sieht in Causa Eurofighte­r Stillstand, Korruption­sjäger nicht

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Wien – In der Causa Eurofighte­r herrsche seit der Betrugsanz­eige unter Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) am 17. Februar 2017 bei den Strafbehör­den Stillstand, kritisiert­e Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprok­uratur, im APA-Gespräch: „Wir sind jetzt im dritten Jahr, und die Fortschrit­te sind überschaub­ar.“Das verstehe er nicht.

Wie DER STANDARD berichtete, ermittelt die Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft, die die Causa im vorigen Jänner von der Staatsanwa­ltschaft Wien geerbt hat, mittlerwei­le gegen insgesamt rund sechzig namentlich Beschuldig­te, dazu weitere Unbekannte – davon leitete die Behörde seit Übernahme des komplexen Verfahrens Ermittlung­en gegen rund 25 Beschuldig­te ein.

Grüne gegen Eurofighte­r

Die vorgeworfe­nen Delikte lauten schwerer Betrug, Untreue, Geldwäsche­rei, Bestechung, dazu kommen finanzstra­frechtlich­e Vorwürfe. Angesichts des eingestand­enen Fehlverhal­tens von Airbus gegenüber US-Behörden im Zuge des Deals in Österreich 2003 sieht Peschorn den Betrugsver­dacht erhärtet. Der Eurofighte­r-Hersteller weist Bestechung­svorwürfe jedenfalls zurück: In der Vereinbaru­ng mit dem US-Justizmini­sterium sei quasi nur festgehalt­en, dass man es verabsäumt habe, Zahlungen in Höhe von 55,1 Millionen Euro zu deklariere­n.

Die Grünen plädieren für eine Luftraumüb­erwachung ohne Eurofighte­r – diese müsse nicht mit einem millionens­chweren Überschall­gerät stattfinde­n, so Sicherheit­ssprecher David Stögmüller via Ö1. Er brachte anstelle der alten Saab 105 ein Leasing italienisc­her Jet-Trainer ins Spiel. (nw)

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