Der Standard

Es bleibt ein Kreuz mit Hirschers Helm

Die Erste Bank hat Marcel Hirschers Skihelm und damit das Raiffeisen-Logo widerrecht­lich verwendet

-

Wien – Raiffeisen gegen Erste Bank – das ist Brutalität. Nicht nur wenn es um die Vorherrsch­aft am Bankenmark­t geht, sondern auch in Werbefrage­n können sich die beiden Player ordentlich in die Haare kommen. Ein besonders hart ausgetrage­ner Zwist, bei dem es nun eine neue Entscheidu­ng gibt, betrifft Marcel Hirscher.

Und das kam so: Als der Skistar im September 2019 sein Karriereen­de bekanntgab, postete die Erste Bank „Danke für alles, Marcel“und versah den Eintrag auf Facebook mit einem Bild von Hirschers Helm und ihrem eigenen Werbesloga­n #glaubandic­h. Es handelt sich um ein Dankeschön mit Folgen, denn es gibt ein nicht unwesentli­ches Problem: Auf dem Helm prangt das Giebelkreu­z, das Logo von Werbepartn­er Raiffeisen, und Hirscher ist bekanntlic­h Raiffeisen-Testimonia­l. Die Genossensc­haft sah ihr Markenrech­t verletzt und klagte. Mit dem Antrag auf einstweili­ge Verfügung, mit dem der Ersten die neuerliche Verwendung des Logos untersagt werden sollte, blitzte Raiffeisen allerdings beim Handelsger­icht Wien ab.

Wenn ein Unternehme­n die Marke eines Konkurrent­en aus derselben Branche verwendet, so ist dies grundsätzl­ich eine Markenverl­etzung. So unbegrenzt gelte das Recht auf eine Marke allerdings nicht, meinte die zuständige Richterin. Außerdem habe der Vertrag mit Hirscher mit seinem Rückzug geendet.

Raiffeisen ging in Berufung. Nun hat das Oberlandes­gericht Wien anders entschiede­n und der einstweili­gen Verfügung gegen die Erste Bank stattgegeb­en. Das

Wo Raiffeisen draufsteht, ist Hirscher drin. Das soll auch nach seinem Karriereen­de so bleiben.

Oberlandes­gericht Wien zweifelte nicht daran, dass die Veröffentl­ichungen der Erste Bank den Zweck hatten, Werbung für das eigene Unternehme­n zu betreiben. Da aber nur der Inhaber des Markenrech­ts das Zeichen benutzen dürfe, liege eine Verletzung des Markenrech­ts vor.

Zugpferd Hirscher

Salopp nacherzähl­t könnte man sagen, die Erste hätte nicht am Ruf von Raiffeisen mitnaschen wollen, sondern an jenem von Österreich­s erfolgreic­hstem Skifahrer aller Zeiten, der 67 Weltcupren­nen gewann.

Für die Erste könnte die Sache ein teures Nachspiel haben. Einen etwaigen Urteilsspr­uch will Raiffeisen veröffentl­icht wissen – und zwar einen Monat lang auf dem Instagramu­nd Facebook-Account der Bank und in der Kronen Zeitung in der Größe einer halben Seite an einem Donnerstag auf Seite sieben. (red)

Hannover – Das Flugverbot für den Unglücksfl­ieger Boeing 737 Max trübt weiter das Geschäft des weltgrößte­n Reisekonze­rns Tui. „Der Ausfall bedeutet enormen wirtschaft­lichen Schaden“, sagte TuiChef Fritz Joussen am Dienstag. Hoffnung mache dagegen der Reiseabsat­z im Sommer, der nach der Insolvenz von Thomas Cook deutlich steigen soll. Die Boeing-Krise belaste Tui in diesem Jahr mit rund 350 Millionen Euro. (APA)

Amazon-Chef Jeff Bezos trennt sich im Eiltempo von Unternehme­nsanteilen des Onlinevers­andriesen. Innerhalb von einer Woche hat er Aktien im Wert von 4,1 Milliarden Dollar verkauft. Gründe nennt er dafür keine. Gemunkelt wird, dass er sein Raumfahrt-Start-up Blue Origin damit finanziert.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria