Der Millennial
Geld stinkt nicht:
Über zu wenig Zuspruch von Amerikas Superreichen kann sich Pete Buttigieg (38), Ex-Bürgermeister der Kleinstadt South Bend, nicht beklagen: Ganze 13 US-Milliardäre öffneten einem Bericht von Forbes zufolge exklusiv für ihn ihr Börsel – mehr als für alle anderen Demokraten, die Donald Trump herausfordern wollen.
Buttigieg, Sohn eines Maltesers mit womöglich burgenländischen Wurzeln, mit einem Mann verheiratet, Afghanistan-Veteran, Rhodes-Stipendiat, sieht sich freilich weniger als Sprachrohr der Reichen und Schönen. Er will die Stimme der Millennials sein: jener Generation also, für die der amerikanische Traum von Fortschritt und Wohlstand mit der Wirtschaftskrise von 2008 geplatzt ist. Nach den ersten Vorwahlen in Iowa und New Hampshire liegt er mit insgesamt 23 Delegiertenstimmen knapp vor Sanders – eine veritable Sensation. Ob „Mayor Pete“, wie er ob seines schwierig auszusprechenden Nachnamens („Buhdeh-dschedsch“) landauf, landab genannt wird, seine Hausse in die ethnisch und sozial heterogeneren Bundesstaaten Nevada und South Carolina retten kann, ist allerdings fraglich. Glaubt man den Auguren, steht der ehemalige Unternehmensberater aus Indiana gerade bei den strategisch wichtigen Afroamerikanern nicht allzu hoch im Kurs. Sein pragmatisches Image, das er sich in der abgehalfterten Autostadt South Bend erarbeitet hat, verfängt bei den weniger privilegierten Minderheiten bisher jedenfalls kaum.
Sein Sieg bei der Chaosvorwahl in Iowa hat Buttigieg gehöriges Selbstbewusstsein verliehen. Er allein, glaubt er, könne das Land einen – gegen Trump, versteht sich. Als unverhofftes Zugpferd der Zentristen muss er es freilich zuvor mit dem Linken Sanders aufnehmen.