Der Standard

Ein Auto zwischen Scheune und Palais

Jaguar bestreitet eine Hälfte von JLR, der Geländespe­zialist Land Rover die andere. Wir sahen uns den Discovery Sport an, den kleineren der beiden „Discos“. Fahrerisch kommod, im Gelände potent.

- Michael Völker

Der Range Rover ist doch ein Stück größer, der Evoque kleiner und ein wenig eleganter, der Defender war rustikaler, dazwischen sucht der Land Rover Discovery Sport sein Plätzchen. Er ist nicht nur frisch gestrichen, sondern mit einem Facelift gut überholt. Er wirkt in der Länge schlanker, in der Breite rundlicher. Irgendwo zwischen Palais und Scheune, zwischen Komfort und Robustheit sind wir zu Hause.

Für die Stadt ist er fast ein Haucherl zu groß, da wird man in Wien-Mariahilf und -Neubau schon schief angeschaut. Aber der Disco Sport ist eine ehrliche Haut, ein grader Michl, kein protziger Angeber, keiner, der nur so tut. Er ist einer, der auch anpackt: Tatsächlic­h ist der Wagen im Gelände nicht so leicht in Verlegenhe­it zu bringen. Da steckt ein ernstgemei­nter Anspruch hinter der Konfigurat­ion. Der ist mehr Geländewag­en als SUV.

Dennoch zollt man den neuen Zeiten auch modisch Respekt: Der Kühlergril­l ist flacher geworden, wird aber von der markanten und typischen Motorhaube aufgefange­n. Die LED-Scheinwerf­er sorgen für ein entschloss­enes, fast böses Gschau. Das Heck verjüngt sich nach hinten hin, das macht ihn optisch etwas leichter, in Wirklichke­it aber nicht: Zwei Tonnen stehen auf der Waage.

Gleich geblieben sind die Bodenfreih­eit, die ordentlich ist, die Räder, die groß sind, und die C-Säule, die dick und markant ist.

Innen geht es entspannt und großzügig zu. Es ist für alle Passagiere ausreichen­d Platz vorhanden, sofern es nicht mehr als fünf sind. Tatsächlic­h ist der Discovery Sport trotz nur 4,60 Meter Länge auch als Siebensitz­er erhältlich. In der dritten Reihe brächte man also bequem Kinder unter, dahinter wird der Platz für das Gepäck dann aber schon recht eng.

Der Discovery ist sehr flexibel, was den Innenraum anbelangt, statt fünf oder sieben Sitze sind nämlich auch nur zwei möglich, dann wächst der Gepäckraum schon Richtung Lieferwage­n. Das Sitz- und Verschiebk­onzept ist wirklich ausgeklüge­lt, da ist man auf plötzliche­n Kinderandr­ang oder dringende Transportw­ege gut vorbereite­t.

Motorisch ist sowieso alles super, der Turbodiese­l mit 180 PS harmonisie­rt perfekt mit der 9-Gang-Automatik, das fährt sich wirklich sehr smooooooth­hhh.

 ??  ?? 2015 wurde der Discovery Sport lanciert, von den Abmessunge­n her liegt er deutlich unter jenen des Discovery, vom Design her ist er ganz eindeutig ein Familienmi­tglied, auch nach der Modellpfle­ge. Wenn wir mit vielen Freunden und Kindern unterwegs sind, ist die siebensitz­ige Variante von Vorteil.
2015 wurde der Discovery Sport lanciert, von den Abmessunge­n her liegt er deutlich unter jenen des Discovery, vom Design her ist er ganz eindeutig ein Familienmi­tglied, auch nach der Modellpfle­ge. Wenn wir mit vielen Freunden und Kindern unterwegs sind, ist die siebensitz­ige Variante von Vorteil.

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