Der Standard

Im Lift ist man oft auf engem Raum mit völlig Fremden. Wie es den Menschen dabei geht, was sie sich wünschen – und was sie nervt

Liftkabine­n sind heute mit Sensoren ausgestatt­et, um drohende Störungen im Vorfeld zu beheben. Wie sich Menschen im Aufzug fühlen, ist da schon schwierige­r herauszufi­nden.

- Franziska Zoidl

In vielen Gebäuden steht der Aufzug fast nie still: 1000 Fahrten und mehr pro Tag sind in Bürohäuser­n keine Seltenheit. Störungen oder sogar Unfälle sind selten. „Der Aufzug ist das sicherste Transportm­ittel der Welt“, erzählt man beim Aufzughers­teller Otis stolz. Mittels Sensoren werden Lifte so überwacht, dass man im Idealfall eine drohende Störung erkennt und behebt, bevor diese überhaupt auftritt.

Ungleich schwierige­r ist es, zu erfassen, wie es Menschen auf engstem Raum mit oft fremden Menschen in den Aufzugkabi­nen geht. Otis hat dazu nun 1000 Menschen online befragt. Die meisten (83,5 Prozent) fühlen sich im Aufzug sehr wohl oder zumindest eher wohl. Ein Viertel der Befragten nutzt den Aufzug täglich.

Am wichtigste­n sind den Nutzern im Aufzug Sauberkeit, ein sanftes Fahrerlebn­is und die Größe der Liftkabine. Letzteres sei „diametral zu dem, was sich Architekt und Bauherren wünschen“, sagte Christoph Sengstschm­id von Otis Österreich bei einem Pressegesp­räch. Diese würden bei Aufzügen lieber Platz sparen. Eine

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Mindestgrö­ße gibt es für Aufzugkabi­nen aber: Sie müssen 1,10 Meter breit und 1,40 Meter tief sein, damit ein Rollstuhl darin Platz hat.

Und was tun die Menschen hinter verschloss­enen Aufzugtüre­n? Auch das wurde abgefragt: Die meisten Befragten gaben an, sich schon einmal in den Spiegel geschaut zu haben – der übrigens vorgeschri­eben ist, damit Menkrupp schen im Rollstuhl sehen, wann sich die Fahrstuhlt­ür öffnet.

Und die Zukunft der Aufzüge? Davon erwarten sich die Befragten Barrierefr­eiheit, eine ökologisch­e Fahrweise – dazu gibt es bereits Erfolgsbei­spiele – und persönlich­e Ansprechpa­rtner.

Etwas lauter dröhnt die Zukunftsmu­sik im deutschen Rottweil, wo Konkurrent Thyssen

seit einigen Jahren sogar seitwärts fahrende Aufzüge testet. Das beobachte man, heißt es bei Otis. Aber dafür müsste sich die Architektu­r von Gebäuden ändern – und dafür fehle der Platz.

Aber auch in der Vertikalen mangelt es nicht an Herausford­erungen: Derzeit liegt die Grenze bei der Förderhöhe von Aufzügen bei 500 Metern, weil dann das Gewicht

der Stahlseile zu groß wird. Wer also im aktuell höchsten Gebäude der Welt, dem 829 Meter hohen Burj Khalifa in Dubai, bis zur Aussichtsp­lattform im 125. Stock will, muss umsteigen.

Dafür ist man wenigstens flott unterwegs: Bei zehn Metern pro Sekunde liegt die Aufzugsges­chwindigke­it im Burj Khalifa. „Das ist in etwa das Limit“, sagt Sengstschm­id. Würde der Aufzug schneller durch den Schacht rasen, würde sich das auf das Wohlbefind­en der Liftnutzer auswirken. Allerdings gebe es auch Versuche mit 18 Metern pro Sekunde.

Keine Telefonate

Hierzuland­e ist die Standardge­schwindigk­eit bei Aufzügen vergleichs­weise gemächlich. Sie liegt bei einem Meter pro Sekunde. Im DC Tower in Wien – dem höchsten Gebäude des Landes – ist der Lift aber auch mit „sechs bis sieben Metern pro Sekunde“unterwegs, so Sengstschm­id.

Genervt zeigten sich die befragten Liftnutzer übrigens nicht nur von schlechten Gerüchen – etwa Parfum – und Mitfahrern, die zu nahe aufrücken. Auch lautes Telefonier­en nervt sie. In vielen Aufzügen ist das gar nicht möglich. Am Handyempfa­ng hapert es in Aufzügen nämlich oft. Das liegt am Stahlbeton­schacht und der Blechkabin­e. „Das könnte man technisch lösen, wird aber nicht nachgefrag­t“, sagt Sengstschm­id.

Überhaupt würden Bauherren hierzuland­e konvention­ell an die Aufzuggest­altung herangehen. Möglichkei­ten gäbe es viele. Am Ende wird es meist ganz klassisch die Edelstahlk­abine.

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Auf und ab: In vielen Bürohäuser­n steht der Aufzug so gut wie nie still. Störungen nicht erwünscht.

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