Reis mit Rechten
Manoomin-Reis soll als erste Pflanze der Welt eigene Rechte zugesprochen bekommen. Die indigene Gruppe der Anishinaabe aus Nordamerika hat mithilfe des Community Environmental Legal Defense Fund einen Gesetzesvorschlag erarbeitet, um dem Grundnahrungsmittel einen Platz im Stammesgesetz zu sichern. So wollen sie eine Ölpipeline stoppen, die im Ökosystem der Great Lakes zwischen Kanada und den USA geplant ist und den nachhaltigen Anbau der Reissorte gefährdet.
Der ungewöhnliche Vorschlag scheint sich in einen globalen Trend zu reihen – vor allem Staaten mit indigener Bevölkerung, etwa Ecuador oder Bolivien, haben sich bisher dabei hervorgetan. Durch die Deklarierung bestimmter Flüsse oder Pflanzen zu juristischen Personen hofft man, gegen Umweltverschmutzer juristisch besser vorgehen zu können. Noch hat jedoch niemand stellvertretend für die Natur Schadenersatzzahlungen geltend machen können – und generell herrscht große Unsicherheit, wie das eines Tages konkret aussehen könnte. (faso)