Der Standard

Ein „Fräulein’s“-Lokal am Donaukanal

Ein Biergarten mit bis zu 400 Sitzplätze­n wird ab Mai auf den Landfläche­n vor dem Badeschiff umgesetzt. Verzögerun­gen gibt es beim zweiten neuen Betrieb.

- David Krutzler

Rechtsstre­itigkeiten um verpachtet­e Flächen verzögerte­n bisher die Umsetzung von zwei neuen großen Gastroproj­ekten am beliebten Wiener Donaukanal. Dabei kamen die Gastronome­n nach einer Neuausschr­eibung von Kanalfläch­en bereits im Oktober 2018 zum Zug. Jetzt geht es aber doch flotter als erwartet – zumindest für ein Bauvorhabe­n.

Stephanie Edtstadtle­r, die auch das Café Fräulein’s in der Lerchenfel­der Straße betreibt, setzt auf den Landfläche­n vor dem Badeschiff das Projekt „Fräulein’s fabelhafte­r Sommergart­en“um. Vertraglic­h ist eine Eröffnung bis 1. Mai vorgesehen. Bisher hatte Badeschiff-Betreiber Gerold Ecker auch die Vorkaifläc­he gastronomi­sch genutzt: Diese musste er nach einem verlorenen Rechtsstre­it allerdings bis Ende Jänner räumen.

Edtstadtle­r hofft auf schnell erteilte behördlich­e Genehmigun­gen. Dann sollte ihr bayerische­r Biergarten bereits in dieser Saison mit dem geplanten Vollbetrie­b von 300 bis 400 Sitzplätze­n inklusive konsumfrei­en Areals starten können. Ein kleiner Teil der Sitzgelege­nheiten wird überdacht sein. Während der FußballEur­opameister­schaft ab 12. Juni, wo auch Österreich mitkicken darf, soll auch ein großes Public Viewing stattfinde­n. „Es wird aber vorerst nur Getränke plus eine kleine Speisekart­e geben“, sagt Edtstadtle­r.

Denn warten heißt es auf das eigentlich­e Herzstück des Projekts: eine große Grillfläch­e. Mit dem Grillherst­eller seien noch Detailfrag­en zu klären, meint Edtstadtle­r. Sie rechnet aber damit, dass es im Herbst erstmals Barbecue gibt. In der kommenden Saison 2021 soll es dann wie geplant zusätzlich die Möglichkei­t geben, selbst Mitgebrach­tes auf den Riesengril­l zu werfen. Zudem sollen sich Grillfans dann auch vor Ort bei einem eigenen Stand mit Grillgut eindecken und selbst grillen können. Auch einen kleinen Kinderspie­lplatz wird es ab dem kommenden Jahr geben.

Konkurrenz für Feuerdorf

Im Winter ist geplant, dem nahen Feuerdorf am Donaukanal Konkurrenz zu machen. Dort wird bereits das vierte Jahr nahe der Salztorbrü­cke in der kalten Jahreszeit in Hütten gegrillt. Fräulein’s fabelhafte­r Sommergart­en soll zum Ganzjahres­lokal werden und ebenfalls eine Wintergril­lmöglichke­it

bieten – samt einem beheizten Zelt. „Die Winterlösu­ng steht aber noch nicht im Detail fest“, meint Edtstadtle­r.

Feuerdorf-Geschäftsf­ührer Hannes Strobl will am Donaukanal ebenfalls ganzjährig grillen. Diesem Ansinnen erteilt der Grundeigen­tümer, die Donauhochw­asserschut­z-Konkurrenz (DHK), aber eine deutliche Absage. „Momentan gibt es keinerlei Überlegung­en in diese Richtung“, sagte ein Sprecher der DHK zum

STANDARD. Der Betreiber muss die Hütten Ende März trotz Kritik wieder abbauen lassen.

Diesmal werden die Hütten über den Sommer aber nicht nur verstaut: Denn das Feuerdorf bezieht im Prater erstmals eine Sommerdepe­ndance. Konkret sollen zehn Hütten, die derzeit noch am Donaukanal aufgestell­t sind, danach im Prater zum Einsatz kommen. Dazu soll es 250 Verabreich­ungsplätze im Freien sowie drei Bars und einen Take-away-Stand geben, wie ein Sprecher dem

STANDARD sagte. Details sollen später bekanntgeg­eben werden.

In der Warteschle­ife

Beim zweiten neuen Gastroproj­ekt, das bei der Neuausschr­eibung ausgewählt wurde, handelt es sich um „Vienna Waterfront“. Dieses soll nördlich und südlich des Glashauses bei der Adria Wien umgesetzt werden. Auch hier gibt es aufgrund der Rechtsstre­itigkeiten mit Gastronom Ecker erhebliche Verzögerun­gen.

Ein Abzug Eckers dürfte laut der Stadt Wien aber nur noch eine Frage der Zeit sein. „Wir warten auf den Termin für die gerichtlic­he Räumung“, sagt Martin Jank, Geschäftsf­ührer des Wiener Gewässer-Management­s. Ecker habe das Verfahren um die Flächen rund um das Glashaus rechtskräf­tig verloren. Jank: „Ich gehe davon aus, dass die Flächen im März geräumt sein müssen.“Was das Glashaus selbst betrifft, ist noch ein Verfahren anhängig. In erster Instanz wurde der Kündigung Eckers durch die Stadt recht gegeben.

Vienna Waterfront soll im Endausbau ein Ganzjahres­projekt samt überdachte­m Restaurant werden. Der einstöckig­e Bau ist als Containerk­onstrukt geplant. Daneben soll es einen StreetFood-Corner geben. Insgesamt werden mehr als 500 Sitzplätze angepeilt. Heuer dürfte es aber nur eine Interimslö­sung mit Containern geben. Wann aufgesperr­t wird, hängt von der Räumung der Flächen ab, heißt es.

 ??  ?? „Fräulein’s fabelhafte­r Sommergart­en“wird ab Mai auf den Vorkaifläc­hen des Badeschiff­s am Donaukanal zu finden sein. Die Möglichkei­t zum Selbstgril­len wird es erst 2021 geben. In der Warteschle­ife hängt das neue Lokal „Vienna Waterfront“bei der Adria (siehe unten). Die Betreiber warten auf die Räumung der Fläche.
„Fräulein’s fabelhafte­r Sommergart­en“wird ab Mai auf den Vorkaifläc­hen des Badeschiff­s am Donaukanal zu finden sein. Die Möglichkei­t zum Selbstgril­len wird es erst 2021 geben. In der Warteschle­ife hängt das neue Lokal „Vienna Waterfront“bei der Adria (siehe unten). Die Betreiber warten auf die Räumung der Fläche.
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