Der Standard

Airbus kennenlern­en

- Ljubiša Tošić

Luftfahrtk­onzern Airbus hat sein an Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner (ÖVP) gerichtete­s Gesprächsa­ngebot bezüglich der Causa Eurofighte­r platzen lassen. Die wahren Hintergrün­de sind ein Rätsel, geheime Quellen aber berichten: Vertreter der Firma hätten Im Zentrum gesehen und seien womöglich durch Tanners Aufforderu­ng, der Konzern möge von sich aus auf sie, die Ministerin, zugehen, verschreck­t worden. Vor allem die robuste Art und Weise, wie die

„IM ZENTRUM“ZUR EWIG FRISCHEN CAUSA EUROFIGHTE­R

Politikeri­n ihr Ansinnen vortrug, habe beim Konzern Ängste geweckt.

Natürlich kann es sich bei diesen Vermutunge­n auch nur um ein gestreutes Gerücht handeln.

Anderersei­ts: Hans Peter Doskozil gab Tanner diskret Hinweise. Der burgenländ­ische Landeshaup­tmann, der einst als Verteidigu­ngsministe­r mit Airbus zu tun hatte, empfahl der Kollegin, sich keinen Hoffnungen hinzugeben, der Flughändle­r würde auf sie zukommen. Airbus sei sehr sensibel. Das wirkte plausibel. Schließlic­h widersprac­h Doskozil keiner in der Talkrunde. Nicht FPÖler Norbert Hofer, der als Einziger auf dem Sprung war, sich mit der Ministerin anzulegen. Ein Mutiger! Nicht Wolfgang Peschorn, Chef der Finanzprok­uratur, der daran erinnerte, dass der Steuerzahl­er die angebliche­n Schmiergel­der per Kaufpreis selbst bezahlt hatte.

Und auch nicht Werner Kogler, der einst viel bei der Eurofighte­r-Causa zu tun und zu erleiden hatte. Wobei: Vielleicht hat Tanners energische, offensive Art auch die Diskutante­n davon abgehalten, sich tollkühn in die Diskussion zu werfen.

dst.at/TV-Tagebuch

Newspapers in German

Newspapers from Austria