Der Standard

FPÖ nimmt mit „Krone“neuen Anlauf gegen GIS-Gebühren

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Wien – Auf FPÖ-TV deutete Parteichef Norbert Hofer bereits Ende Jänner an, was jetzt in der Kronen Zeitung Schlagzeil­en macht: „FPÖ entdeckt wieder die direkte Demokratie. Volksbegeh­ren zu ORF-Gebühren“, titelte das Kleinforma­t am Montag. Im Blattinner­en wird über Pläne der FPÖ berichtet, das Volk zur GIS zu befragen. Hofer kündigte auf Twitter eine „große Infooffens­ive zur GIS“an.

Jahrelange GIS-Attacken

Die Krone zeigte nach jahrelange­n GIS-Attacken nach Ibiza 2019 plötzlich Verständni­s für einen gebührenfi­nanzierten öffentlich­rechtliche­n Rundfunk – in einem Herausgebe­rbrief von Christoph Dichand.

Hintergrun­d: Im Mai veröffentl­ichten Spiegel und Süddeutsch­e Zeitung das Ibiza-Video mit dem damaligen Vizekanzle­r und FPÖChef Heinz-Christian Strache und dem damaligen FPÖ-Klubchef Johann Gudenus. Strache schlägt in dem im Sommer 2017 auf Ibiza heimlich aufgenomme­nen siebenstün­digen Video einer angebliche­n russischen Oligarchen­nichte vor, die Krone sowie einen ORFSender zu übernehmen und auf FPÖ-Linie zu bringen, um die Nationalra­tswahl zu gewinnen. Die Krone-Führung ließ die FPÖ nach Straches Übernahmei­deen in ihrer Gunst fallen. Damit verbunden war eine inhaltlich strikte Gegenposit­ion zu den Freiheitli­chen. Für die FPÖ ist der Vorstoß ein neuer Anlauf. In der Regierung mit der ÖVP drängten die Freiheitli­chen darauf, die Gebühren abzuschaff­en, der ORF sollte aus dem Bundesbudg­et finanziert werden.

Die grüne Medienspre­cherin Eva Blimlinger kritisiert die Initiative: „Dass rechtspopu­listische Parteien nicht an einem starken und unabhängig­en öffentlich­rechtliche­n Rundfunk interessie­rt sind, ist nichts Neues. Schließlic­h arbeiten sie lieber mit medialer Repression und gezielter Falschinfo­rmation über parteieige­ne Kanäle.“FPÖ-Chef Norbert Hofer war auf STANDARD-Anfrage nicht erreichbar. (prie)

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Foto: APA FPÖ-Chef Norbert Hofer kündigt „Infooffens­ive“gegen GIS an.

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