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REAKTIONEN

Eurofighte­r-Krimi beschäftig­t Politik

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Die Causa Eurofighte­r beschäftig­te auch am Dienstag die Politik: Wie berichtet, will Verteidigu­ngsministe­rin Klaudia Tanner (ÖVP) am Donnerstag mit den Wehrsprech­ern aller Parlaments­parteien zum weiteren Vorgehen gegenüber Airbus, vormals EADS, zusammentr­effen. FPÖ-Wehrsprech­er Reinhard Bösch forderte von Tanner einen detaillier­ten Bericht über alle bisher gesetzten Maßnahmen. Der Grüne David Stögmüller will von Airbus die Namen jener 14 Personen wissen, an die „politische Zuwendunge­n“gegangen sind.

Die Neos versuchen das über eine Anfrage nach dem Freedom of Informatio­n Act herauszufi­nden – und zwar über einen in Wien lebenden US-Bürger, der das beim US-Justizmini­sterium beantragt, denn nur solche sind dazu berechtigt.

Neos-Wehrsprech­er Douglas Hoyos forderte zudem von Tanner, Modelle zur Zukunft der Luftraumüb­erwachung vorzulegen.

Der burgenländ­ische Landeshaup­tmann und Ex-Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) drängte auf eine „Stärkung der Ermittlung­sbehörden“, weil die Justiz „erheblich vernachläs­sigt worden“sei.

Zuvor hatte Doskozil Strafrecht­ssektionsc­hef Christian Pilnacek kritisiert, weil dieser im Vorjahr von der Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft gefordert habe, Nebensträn­ge im Eurofighte­r-Verfahren „zu derschlage­n“, um schneller voranzukom­men.

Dieses Begehr hatte Wolfgang Peschorn, Präsident der Finanzprok­uratur, am Sonntag in der ORF-Sendung Im Zentrum verteidigt: Er habe Pilnacek „als einen erlebt, der sehr darauf gedrungen“habe, dass es in der Sache „gesetzmäßi­g vor sich geht“– das wisse Peschorn, da die Finanzprok­uratur das Verfahren immerhin seit drei Jahren begleite.

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) „hüllte“sich zu alledem „in Schweigen“, wie die APA berichtete. Bei Fragen nach der Causa verwies er am Dienstag nur auf Tanner als Ressortzus­tändige. (red)

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