Olympier halten den Atem an
Schweiz stoppt bis 15. März alle Großveranstaltungen
Bern – Die Schweiz hält sich angesichts der Ausbreitung des Coronavirus nicht mit Fallprüfungen auf. Der Bundesrat untersagte am Freitag ab sofort und bis mindestens 15. März alle Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen. Betroffen sind vor allem Sportveranstaltungen, aber auch Kulturevents und Messen wie der Genfer Autosalon, der am Montag eröffnet werden sollte. Die Uhrenund Schmuckmesse Baselworld wurde, obwohl erst mit Ende April terminisiert, abgesagt.
Ein anderes Kaliber sind die Olympischen Sommerspiele in Tokio, die am 24. Juli eröffnet werden sollen. Sowohl das Internationale Olympische Komitee (IOC) als auch die japanischen Gastgeber halten am Termin fest, allerdings wurde für die Insel Hokkaido wegen bisher rund 60 Infizierten der Ausnahmezustand ausgerufen. In Sapporo, der Metropole der nördlichsten der fünf japanischen Hauptinseln, sollen die olympischen Marathonläufe und Geherbewerbe stattfinden. Hingegen steigt am Sonntag der Tokio-Marathon – allerdings ohne die 40.000 gemeldeten Hobbyisten, lediglich mit 200 Spitzenläuferinnen und -läufern.
In direktem Kontakt mit dem Virus kam bereits der Profiradsport. Die bestens besetzte UAE Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde abgebrochen, weil zwei italienische Betreuer positiv getestet worden waren. Das gesamte Fahrerfeld, darunter die Österreicher, Patrick Konrad, Gregor Mühlberger, Marco Haller und Matthias Brändle, sitzen bis zum Abschluss aller Test in einem Hotel in Abu Dhabi fest. Bei der Bahnrad-WM in Berlin wurde ein Däne unter Quarantäne gestellt, der von der UAE Tour kam und Symptome zeigte.
Abstand halten ist generell die Maxime im Sport. Beim Skiweltcup der Damen in La Thuile im Aostatal gilt für Interviews ein Mindestabstand von eineinhalb Metern. Manche deutsche Fußballbundesligisten untersagen Spielerinterviews generell. (red)