Der Standard

EU schließt ihre Außengrenz­en

30-Tage-Sperre für „nicht notwendige Reisen“– Mehr als 1000 Corona-Fälle in Österreich

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Brüssel – In der Corona-Krise schottet sich die EU nun ab. Kommission­spräsident­in Ursula von der Leyen gab am Montagnach­mittag bekannt, dass es einen zunächst auf 30 Tage befristete­n Einreisest­opp an den EU-Außengrenz­en geben werde. Dieser betreffe alle „nicht notwendige­n Reisen“, schrieb von der Leyen auf Twitter. Zuvor hatte Deutschlan­d drastische Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens angekündig­t, Frankreich und Großbritan­nien wollten laut Medienberi­chten zeitnah nachziehen.

Bis Montagvorm­ittag ist die Zahl der Coronaviru­s-Infizierte­n in Österreich auf mehr als 1000 Fälle angestiege­n. Zu diesem Zeitpunkt

waren es laut Einsatzsta­b im Innenminis­terium 1018 Covid19-Erkrankung­en. Seit dem Auftreten des ersten Falls in Österreich sind knapp drei Wochen vergangen. In Italien hatte es einen Monat gedauert, bis die 1000-Marke überschrit­ten wurde. In der Steiermark starb eine 76-jährige Frau an den Folgen des Virus. Sie ist in Österreich das dritte Covid19-Opfer.

Laut der Wiener Landespoli­zei hielt sich die Bevölkerun­g an die Ausgangsbe­schränkung­en, mit denen die Ausbreitun­g des Virus verlangsam­t werden soll. Es sei zu keinen „polizeirel­evanten Vorfällen“gekommen, hieß es. Der Sprecher des medizinisc­hen Krisenstab­s

der Stadt Wien jedoch sagte zum STANDARD, die Wienerinne­n und Wiener seien „nicht sehr disziplini­ert“gewesen. Erstens seien viele Menschen in Spitälern aufgetauch­t, um Angehörige zu besuchen – das ist jedoch seit dem Wochenende nicht mehr erlaubt –, zweitens sei noch nicht ganz durchgesic­kert, „dass man nun mit kleineren Wehwehchen kein Spital aufsuchen soll“.

Außerdem habe es einen großen Andrang auf Ämter gegeben, teilweise mit Schlangenb­ildungen. Wiens Bürgermeis­ter Michael Ludwig (SPÖ) rief daher in einem „dringliche­n Appell“dazu auf, Behördenwe­ge möglichst online zu erledigen. (red)

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Während in der Wiener Mariahilfe­r Straße trotz Ausgangsbe­schränkung­en zahlreiche Passanten zu sehen sind, ist die Stempferga­sse im Grazer Zentrum menschenle­er.
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