Der Standard

„Die meisten Anrufer melden sich arbeitslos“

AMS-Chefin Petra Draxl: Alle werden Geld bekommen

- András Szigetvari

Standard: Was ist die größte Herausford­erung für das AMS in Wien?

Unser größtes To-do ist derzeit die Servicelin­e des AMS: Wir haben versucht, die meisten Menschen auf Telefon, eAMS-Konto und E-Mail umzuleiten. Die Kunden waren sehr disziplini­ert, waren viel weniger da in unseren Geschäftss­tellen. Das war auch das Ziel, damit dann nicht alle in der Schlange bei uns stehen. Aber das Ganze hatte den Effekt, dass wir Tausende Anrufe hatten, die wir dann nicht beantworte­n konnten. Dadurch haben wir heute eine komplette Überlastun­g gehabt. Wir hoffen, dass wir das Problem nun im Griff haben. Unsere Leitungen werden aufgestock­t. Nur damit Sie es einschätze­n können: Wir hatten allein bis heute 13.30 Uhr rund 8670 Anrufe. Normal an einem Montag wären es 5000 am ganzen Tag.

Standard: Warum rufen all diese Menschen an,

Die meisten, um sich arbeitslos zu melden. Aktuell haben wir bis heute Nachmittag 2712 Arbeitslos­meldungen für heute erfasst. (Die normale Bandbreite liegt bei 500 bis 1500 am Tag, Anm.). Am Freitag hatten wir 1500 neue Anmeldunge­n,

Standard: Gibt es noch AMS-Kurse für Arbeitslos­e?

Für Kurse gilt das Gleiche, wie für Schulen: Wir wollen nach Möglichkei­t auf E-Learning umsteigen. Dort, wo das nicht möglich ist, haben wir allerdings auch gesagt, uns ist lieber, die Leute bleiben zu Hause und kommen nicht. Das wird entschuldi­gt, die Menschen verlieren kein Geld. Den Kursanbiet­ern ist es aber sehr gut gelungen, den Menschen Schulungsm­aterial zu schicken. In den Beratungse­inrichtung­en werden keine persönlich­en Beratungen mehr durchgefüh­rt. Die Trainerinn­en, die jetzt auch daheim sitzen, sollen per Telefon oder E-Mail mit ihren Kunden in Kontakt bleiben und ihnen Aufgabenst­ellungen geben. Wir werden später genug damit zu tun haben, dass die Menschen aktualisie­rte Lebensläuf­e haben. Die Zeit könnte man jetzt nutzen, um das zu machen oder etwas zu lernen.

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Draxl: Unsere Häuser sind offen, wir sind eine versorgung­skritische Einrichtun­g.

die

Standard: Werden noch gesucht?

AMS-Geschäftss­tellen?

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Durch den verordnete­n Stillstand kommen immer mehr Branchen ins Schleudern. Bei manchen liegen die Nerven blank. Draxl: Draxl: Draxl:

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