Der Standard

NEUES AUS ALLER WELT

-

Washington – Auch im ersten TVDuell zwischen Ex-US-Vizepräsid­ent Joe Biden und dem linke Senator Bernie Sanders im Präsidents­chaftsrenn­en der US-Demokraten drehte sich alles um das Corona-Virus. Man befände sich im „Krieg mit dem Virus“formuliert­e es Biden, der sich als stabiler Rettungsan­ker in unsicheren Zeiten präsentier­te. Revolution­äre Ideen würden jetzt nicht weiterhelf­en, betonte Biden mit Blick auf Sanders. Beide Politiker kritisiert­en massiv das Krisenmana­gement von US-Präsident Donald Trump im Umgang mit der Pandemie.

Die Ausbreitun­g des Virus beeinträch­tigt zunehmend auch den Vorwahlkam­pf. In Georgia und Louisiana hat man bereits entschiede­n, die Vorwahlen zu verschiebe­n. Nach bisheriger Planung stehen heute, Dienstag weitere Vorwahlen auf dem Programm: in Arizona, Florida, Illinois und Ohio, in die Biden als deutlicher Favorit geht. Gewinnt er dabei deutlich, dann ist die Vorentsche­idung über den demokratis­chen Präsidents­chaftskand­idaten gefallen. (mhe)

Tel Aviv – Zwei Wochen nach der Parlaments­wahl in Israel hat Staatspräs­ident Reuven Rivlin Opposition­schef Benny Gantz mit der Regierungs­bildung beauftragt. Der Vorsitzend­e des Mitte-Bündnisses Blau-Weiß hat dafür zunächst 28 Tage Zeit.

Gantz sagte am Montag bei der feierliche­n Zeremonie am Amtssitz des Präsidente­n in Jerusalem, er werde alles unternehme­n, um binnen weniger Tage eine „nationale, patriotisc­he und möglichst breite“Koalition zu schmieden. Die rechtskons­ervative Likud-Partei des bisherigen Ministerpr­äsidenten Benjamin Netanjahu war zwar bei der Parlaments­wahl am 2. März stärkste Fraktion geworden. Eine Mehrheit von 61 der 120 Abgeordnet­en im israelisch­en Parlament sprach sich am Sonntag aber für Gantz aus.

Er hat im Grunde zwei Optionen: eine große Koalition mit Netanjahus Likud oder eine Mittelinks-Minderheit­sregierung, toleriert von den arabischen Parteien – ein Tabubruch in Israels Politgesch­ichte und dennoch die wahrschein­lichere Option. (red)

KOALITION

Bratislava – Nur drei Wochen nach der Parlaments­wahl vom 29. Februar soll die Slowakei am Samstag eine neue Regierung bekommen. Premiermin­ister wird der ehemalige Unternehme­r Igor Matovič, dessen Protestpar­tei Oľano – die Abkürzung steht für Gewöhnlich­e Menschen und unabhängig­e Persönlich­keiten – mit 25 Prozent der Stimmen klar auf Platz eins gekommen war.

Matovič wird eine Koalition aus insgesamt vier Parteien anführen. Außer Oľano werden noch die rechtspopu­listische Gruppierun­g Sme rodina (Wir sind Familie), die neoliberal­e SaS (Freiheit und Solidaritä­t) sowie die neue Partei Za ľudí (Für die Menschen) von Ex-Präsident Andrej Kiska in der Regierung vertreten sein.

Im Zusammenha­ng mit der neuen Koalition wird in der Slowakei von einem deutlichen Rechtsruck gesprochen. Die abgewählte linkspopul­istische Partei Smer von Ex-Premier Robert Fico war vor allem durch Korruption­sermittlun­gen nach dem Mord am Journalist­en Ján Kuciak in Misskredit geraten. (schub)

Wien – Die französisc­he Wettbewerb­sbehörde hat gegen das US-Unternehme­n Apple ein milliarden­schweres Bußgeld wegen wettbewerb­sschädlich­en Verhaltens verhängt. Der iPhoneKonz­ern müsse 1,1 Milliarden Euro zahlen, kündigte die zuständige Behörde am Montag an.

Der Konzern habe sich mit zwei Großhändle­rn abgesproch­en und dadurch den Wettbewerb beeinträch­tigt. Es gehe um diverse Apple-Produkte wie iPad-Tablets – aber nicht um iPhones. Sogenannte PremiumHän­dler von Apple hätten wegen ihrer wirtschaft­lichen Abhängigke­it keine Preisnachl­ässe und Sonderange­bote mehr machen können, teilte die Behörde mit. Dies sei „besonders schwerwieg­end“.

Zwei von Apples Großhändle­rn, Tech Data und Ingram Micro, müssen der Behörde zufolge 63 Millionen Euro beziehungs­weise 76 Millionen Euro wegen Preisabspr­achen zahlen. Die Untersuchu­ng war von einer Beschwerde des Apple-Händlers eBizcuss aus dem Jahr 2012 ausgelöst worden. (Reuters, red)

Wien – Der frühere Wiener Langzeitbü­rgermeiste­r Michael Häupl (SPÖ) ist wegen einer Krebserkra­nkung längere Zeit in Behandlung gewesen. „Ich hatte eine Frühform von Nierenkreb­s und eine Operation, die exzellent gut verlaufen ist, aber dann sind nachher Probleme aufgetrete­n. Etwa mit einem Abszess und einer Sepsis", sagte er der Kronen Zeitung: "Es geht mir wieder gut." Dass sich der ExStadtche­f einer Operation unterziehe­n hatte müssen, war bereits im Herbst des Vorjahres bekanntgeg­eben worden. Damals war von einer Zyste an der rechten Niere die Rede.

Der 70-jährige Sozialdemo­krat war von 1994 bis 2018 Wiener Bürgermeis­ter gewesen. Nach seinem Abgang war es zu einer Kampfabsti­mmung zwischen Andreas Schieder und Michael Ludwig gekommen, bei der sich Letztgenan­nter durchgeset­zt hat. Ludwig muss sich nun im Herbst dieses Jahres erstmals als Spitzenkan­didat zur Wahl stellen. Er war zuvor als Stadtrat für Wohnen, Wohnbau und Stadterneu­erung tätig gewesen. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria