Der Standard

Das Budget bleibt eine grobe Richtschnu­r in der Corona-Krise

Die Opposition verlangt eine höhere Finanzhilf­e für die Betriebe

-

Auch in Zeiten der Corona-Krise spart die Opposition nicht mit Kritik an der Regierung. Am Wochenende brachte Türkis-Grün gemeinsam mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und Neos zwar das „CoronaGese­tz“samt Krisenfond­s für die heimische Wirtschaft auf den Weg. Aus Sicht der Opposition sind die beschlosse­nen vier Milliarden, mit denen die heimischen Betriebe und Arbeitsplä­tze abgesicher­t werden sollen, allerdings viel zu wenig.

Das heurige Budget, das am Mittwoch und Donnerstag das Parlament beschäftig­en wird, rutscht aber allein mit diesem ersten Schritt ins Minus. Finanzmini­ster Gernot

Hat sich vom Nulldefizi­t verabschie­det: Finanzmini­ster Gernot Blümel.

Blümel hat sich öffentlich­keitswirks­am vom türkisen Ziel eines Nulldefizi­ts verabschie­det. Dieses dürfte aber noch weiter anwachsen, je länger die Krise in Österreich andauert. Deshalb sollte das aktuelle Budget auch nur als grobe Richtschnu­r betrachtet werden. Ob sich am ursprüngli­chen Plan, dass einige Ressorts etwas mehr Geld für dieses Jahr bekommen sollen, etwas ändern wird, dem will man im Finanzmini­sterium nicht vorgreifen. Man verweist auf die Sitzung zum Budget am Mittwoch.

Schweden stellt mehr Geld bereit

Die Opposition denkt aber, dass der beschlosse­ne Krisenfond­s in kürzester Zeit aufgebrauc­ht sein wird und nachgebess­ert werden muss. Neos-Wirtschaft­ssprecher Sepp Schellhorn stellte Österreich in Relation mit den Ausgaben des einwohnerm­äßig nur geringfügi­g größeren Schweden. Dort schnürte die Regierung kürzlich ein umgerechne­t 28 Milliarden Euro schweres Hilfspaket im Zuge der Corona-Krise. Die Freiheitli­chen forderten, dass der Fonds zunächst mit acht Milliarden Euro dotiert sein soll. Ein entspreche­nder Antrag wurde im Budgetauss­chuss am Wochenende allerdings abgelehnt.

Gemeinsam brachten SPÖ, FPÖ und Neos auch einen Antrag ein, der krisengesc­hüttelte Ein-Personen-Unternehme­n und Betriebe mit bis zu 25 Mitarbeite­rn unterstütz­en sollte. Die Opposition kritisiert, dass deren Verdienste­ntgang im neuen Epidemiege­setz nicht garantiert ersetzt wird. Aber auch dieser Antrag fand am Wochenende im Parlament keine Mehrheit. (red)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria