Der österreichische Pfad im Vergleich
Wie sich die Zahl der bestätigten Covid-19-Erkrankungen in Österreich bisher entwickelt hat, haben Sie vielleicht schon in dem einen oder anderen Diagramm gesehen. Die Grafik links geht auf eine Idee von Datawrapper, einem deutschen Anbieter für Datenvisualisierungssoftware, zurück und zeigt die Erkrankungsfälle ausgewählter Staaten auf einer logarithmischen Skala.
Das bedeutet, dass sich die Werte auf der Höhenachse nicht in den immer gleichen Abständen erhöhen, sondern jeweils eine Null angehängt wird. Die Längsachse beginnt für jeden Staat mit dem Tag, an dem dort der hundertste Krankheitsfall registriert wurde. Dadurch lassen sich die Verdopplungskurven dieser Nationen gut vergleichen: Je steiler eine Linie ansteigt, desto schneller verdoppeln sich die Ansteckungszahlen.
Wie links unten zu erkennen ist, sind die positiven Testergebnisse in China und Südkorea anfangs jeden Tag auf das Zweifache des Vortages angestiegen. Die drastischen Maßnahmen haben in der Folge für ein Abflachen der Kurven gesorgt, und die Fallzahlen verdoppelten sich nur noch jeden zweiten, dann jeden dritten Tag und noch seltener. Japan und Hongkong ist das noch früher gelungen, dort verdoppeln sich die Zahlen nur noch jede Woche oder noch langsamer.
In Europa hingegen bewegen sich die meisten Staaten derzeit in einem Zeitfenster von zwei bis drei Tagen, dafür stehen die Linien in den rötlichen Farbnuancen. Auch Österreich folgte bislang diesem Muster, wenngleich die Kurve nicht so steil anstieg wie jene Italiens. Die Befürchtungen der vergangenen Woche, wonach die Österreich mit acht- bis zehntägiger Verzögerung unweigerlich das Schicksal des südlichen Nachbarn ereilen wird, waren aus heutiger Sicht also voreilig. (mcmt) Laufende Aktualisierungen finden Sie auf derStandard.at/Panorama