Der Standard

Wo bleiben Schutz und Hilfe?

- Conrad Seidl

Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron spricht von einem „Krieg“gegen das Virus. Die Schweizer Armee bietet 8000 Milizsolda­ten auf, darunter alle vier Spitalbata­illone. Und das Bundesheer? Schickt seine wackeren Grundwehrd­iener in zivile Logistikze­ntren, um dort Packerln zu schupfen. Nun ist die Tätigkeit des Packerlsch­upfens eine sehr sinnvolle und notwendige – aber eigentlich keine militärisc­he.

Das Verspreche­n des Bundesheer­es – Slogan: „Schutz und Hilfe“– ist in dieser Krise auf Hilfsarbei­t reduziert.

Wie könnte das Bundesheer Schutz bieten? Etwa indem es seine Sanitätsei­nrichtunge­n bereitmach­t, um im Falle eines verstärkte­n Anfalls an Corona-Patienten Bettenkapa­zität anbieten zu können. Das geht aber nicht. Das Heer hat nämlich gar keine Bettenkapa­zität mehr. Nicht für seine eigenen Soldaten, schon gar nicht für die Bevölkerun­g.

Das ist nicht die Schuld der Militärs. Die haben vor Jahren schon darauf gedrängt, die militärisc­hen Sanitätsei­nrichtunge­n so auszustatt­en, dass diese im Katastroph­enfall so hochgefahr­en werden könnten, dass daraus ein Reservespi­tal würde. Das hat den Pfennigfuc­hsern im Rechnungsh­of nicht gefallen – sie haben die geringe Auslastung der Heeresspit­äler kritisiert. Und die rot-schwarze Regierung hat 2012 diese Krankenhäu­ser zu Tode gespart.

Jetzt rächt sich, dass man bei der Sicherheit keine Reserven bilden, sondern lieber sparen wollte.

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