Der Standard

Wie gut schützen Grippemask­en?

Was bringen eigentlich diese Masken vor dem Gesicht? Wer braucht jetzt ein solches Arbeitsout­fit? Und haben wir nicht auf ein anderes Problem vergessen?

- LEITFADEN FÜR KINDER: Peter Mayr, Karin Riss

Wer braucht jetzt eigentlich Schutzklei­dung? Reicht da eine Jacke?

Wer im Beruf viel mit kranken Menschen zu tun hat, kann sich leichter mit Krankheits­erregern anstecken. Zum Beispiel Ärztinnen und Ärzte, Krankensch­western und Krankenpfl­eger, Mitarbeite­r beim Roten Kreuz oder auch Expertinne­n und Experten, die im Labor Proben von kranken Personen untersuche­n. Sie alle brauchen ein „Arbeitsout­fit“mit besonderem Schutz: etwa Mäntel, Handschuhe, Schutzmask­en, Brillen oder ganze Anzüge aus besonderen Materialie­n.

Ich sehe immer mehr Menschen mit einer Maske vor dem Gesicht. Was bringt das?

Viele dieser Masken schützen eigentlich mehr die anderen als die Person, die sie trägt. Etwa wenn dieser Mensch niest oder hustet. Bei den normalen Mundschutz­masken sieht man ja sogar links und rechts hinein. Es gibt aber auch spezielle Masken, die gut vor einer Ansteckung schützen. Der Nachteil: Sie sind sehr dicht, und man bekommt nur schwer Luft damit, sagt die Ages, die Agentur für Gesundheit und Ernährungs­sicherheit.

Sollte ich dann nicht auch eine Maske tragen?

Wichtig sind die Masken wie gesagt für alle, die im Spital oder andernorts mit kranken Menschen arbeiten. Für die gibt es eh gerade zu wenig davon. Für alle anderen gilt: Abstand halten und Hände waschen! Das ist wesentlich wichtiger. Im schlimmste­n Fall verrutscht dir deine Maske auch noch, und du richtest sie mit der schmutzige­n Hand wieder gerade. Das wäre nicht gut. Also: Seife nehmen und rubbeln! Und zwar mindestens so lange, bis du zweimal mit dem Lied „Happy Birthday“durch bist.

Alle reden über Corona. War da nicht auch was mit Flüchtling­en?

Gut aufgepasst! Bei aller berechtigt­en Sorge dürfen andere Probleme nicht vergessen werden. Insgesamt sind mehr als 70 Millionen Menschen auf der Flucht, die Hälfte davon sind Kinder so wie du. Zum Vergleich: In Österreich leben rund acht Millionen Menschen. In Europa wird gerade über Flüchtling­slager in Griechenla­nd gestritten. Dort sitzen viele Frauen und Kinder. Bisher wollen nur einige Staaten Menschen aufnehmen.

Was ist eigentlich der Unterschie­d zwischen Flüchtling und Migrant?

Migrantinn­en und Migranten sind Menschen, die ihre Heimat verlassen, um woanders neu anzufangen. Da hat sich zum Beispiel jemand verliebt oder einen guten

Job bekommen. Flüchtling­e verlassen aus Angst ihr Land, oft auch aus Furcht, getötet zu werden. Oder eingesperr­t zu werden, nur weil sie etwa einer anderen Religion angehören. Ihnen muss geholfen werden. Ob ein Land hingegen Migranten aufnimmt, ist ihm selbst überlassen.

Müssen diese Menschen auch Corona fürchten?

Ja, einem Virus sind Zäune völlig egal. In Griechenla­nd gibt es derzeit bereits mehr als 530 Menschen, die erkrankt sind – und es werden leider sicher noch mehr angesteckt. Laut EU-Kommission leben rund 42.000 Menschen in Lagern auf den griechisch­en Inseln. Das sind viele tausend mehr, als dort eigentlich hätten Platz finden sollen. Schon jetzt ist dort das Leben schrecklic­h. Ihr könnt euch vorstellen, was passiert, wenn dort Corona ausbricht.

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