Der Standard

Immer mehr Betriebe greifen nach Rettungsan­ker

Voestalpin­e schickt bis zu 20.000 Mitarbeite­r in Kurzarbeit, Handelsket­ten feilen noch an Lösungen

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Wien – Die Liste der heimischen Betriebe, die Kurzarbeit beantragen, wird täglich länger. Der Vorarlberg­er Leuchtenhe­rsteller Zumtobel führt Kurzarbeit an mehreren Standorten ein. „Situations­abhängig kann es nach Notwendigk­eit auch zu vorübergeh­enden Schließung­en von Produktion­sstandorte­n kommen“, so das Unternehme­n.

Auch der Linzer Feuerwehra­usrüster Rosenbauer bereitet sich nach vorgezogen­em Betriebsur­laub der heimischen Standorte von August auf 6. bis 17. April auf Kurzarbeit vor. Mitarbeite­rgesundhei­t und Betriebsun­terbrechun­gen bei Lieferante­n nennt das Unternehme­n als Gründe, zu Stornierun­gen sei es noch nicht gekommen.

Der Linzer Stahlkonze­rn Voestalpin­e zieht die Reißleine in allen 50 europäisch­en Konzernges­ellschafte­n. Einige Standorte in Italien, Peru, Brasilien und den Vereinigte­n Staaten stehen bereits temporär still. Der abrupte Rückgang der Kundennach­frage zwingt das Unternehme­n nach eigenen Aussagen, einzelne Produktion­sbereiche zu reduzieren. Darunter fällt auch die Verringeru­ng der

Roheisenka­pazität in Linz um rund ein Fünftel.

In Österreich werde man für bis zu 20.000 der 22.000 Mitarbeite­r Kurzarbeit beantragen, so Pressespre­cher Peter Felsbach auf APAAnfrage. Die Zahl der Leiharbeit­er werde weiter reduziert.

Viele Handelsket­ten feilen laut Gewerkscha­ft der Privatange­stellten (GPA-djp) noch an einer Kurzarbeit­slösung. In mehr als 20.000 Unternehme­n gebe es Vorbereitu­ngen, so AK-Präsidenti­n Renate Anderl und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian am Montag. Die

Wirtschaft­skammer zeigte sich mit Anpassunge­n der neuen Kurzarbeit­sregelung zufrieden. Es gebe eine Verbesseru­ng in Bezug auf Mitarbeite­r, die sich während der Kurzarbeit im Krankensta­nd befinden. Es werde nun auch für Arbeitszei­ten, die aufgrund von Krankensta­nd entfallen, eine Beihilfe vom AMS geben, so WKOPräside­nt Harald Mahrer am Montag. (red)

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