Interne Revision wäscht OMV-Chef Seele rein
Flüge und Sponsoring wurden korrekt abgewickelt
Wien – Eine interne Revision entlastet den Vorstandschef des heimischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Rainer Seele, von Spesenund Sponsoring-Vorwürfen, die vor einiger Zeit anonym erhoben worden sind. Hintergrund war unter anderem ein Bericht der Online-Plattform Dossier.at.
Demnach hat die OMV für Seeles Nutzung von Privatflugzeugen seit 2016 insgesamt 400.000 Euro an Spesen bezahlt. Und eine Sponsorenvereinbarung mit dem russischen Fußballklub Zenit St. Petersburg, dem angeblichen Lieblingsteam des russischen Präsidenten Wladimir Putin, habe 25 Mio. Euro gekostet.
Der Revisionsbericht, der nun bei einer – nicht deshalb einberufenen – außerordentlichen Aufsichtsratssitzung vorgelegt wurde, finde nichts Außergewöhnliches an den Reise- und Sponsoringausgaben, teilte die OMV nun mit. Alles sei völlig korrekt abgewickelt worden. Im Vergleich zu früher seien die Kosten für Jetflüge sogar um 80 Prozent gesunken.
„Viel Lärm um nichts“, sagte dazu nun OMV-Aufsichtsratschef Wolfgang Berndt in der Kronen Zeitung (Samstagsausgabe): „Die Untersuchung hat gezeigt, dass die in den Medien genannten Flüge völlig korrekt abgewickelt wurden. Auch das Sponsoring. Dieses wurde sogar durch ein Gutachten bestätigt. Darüber hinaus hat die Untersuchung auch das Kostenbewusstsein des jetzigen Vorstands unterstrichen.“OMV-Chef Rainer Seele selbst wird in dem Artikel mit den Worten zitiert: „Ich schlafe gut. Was privat ist, wurde auch privat bezahlt.“
Fliegervertrag beendet
Laut Reuters hat Aufsichtsratschef Berndt Mitte Mai erklärt, die Reiseausgaben von 2017 bis 2019 sowie die Sponsoringausgaben würden untersucht. Aus Unternehmenskreisen hieß es damals, dass der Vertrag mit dem Bedarfsflugunternehmen Jetfly Airline noch aus der Zeit vor Seeles Amtsantritt als OMV-Vorstandschef stammte und das darin vereinbarte Entgelt auch im Fall der Nichtnutzung zu zahlen gewesen wäre. Inzwischen soll der Vertrag schon ausgelaufen sein, hieß es. Solche Ausgaben würden grundsätzlich regelmäßig geprüft, nach dem Dossier.at-Bericht werde die Prüfung aber vorgezogen.
Die vom Aufsichtsratschef beauftragte Untersuchung ist nunmehr abgeschlossen. (APA)