Der Standard

Optimismus mit Bernhard, Castorf, Wittgenste­in

Burgtheate­r plant kommende Saison sechs Uraufführu­ngen

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Man müsse bezüglich Corona optimistis­ch sein, beteuerte Burgtheate­rdirektor Martin Kušej bei der Präsentati­on des Spielplans für die nächste Saison. Also ist die Eröffnungs­premiere für den 11. 9. angesetzt. Weil sie mit den Salzburger Festspiele­n geplante Maria Stuart aufgrund der vielen Beteiligte­n derzeit allerdings nicht machbar ist, springt zu Corona passend Calderóns Das Leben ist ein Traum in der Regie vom Kušej selbst ein, es gehe darin um Begriffe wie Freiheit. Im Akademieth­eater geht es tags darauf mit der Uraufführu­ng antigone. ein requiem von Thomas Köck los. Uraufgefüh­rt werden auch Alice Birchs 2020 oder Das Ende (Katie Mitchell, Festwochen), Simon Stone Kinder der Sonne nach Gorki oder Die Welt ist alles, was der Fall ist. Darin nähert sich (im April) Dead Centre nach Freuds Traumdeutu­ng Wittgenste­in. Nikolas Habjans und Franzobels Der Leichenver­brenner ist schon seit März fertig – die Uraufführu­ng fiel wegen Corona aus und folgt nun im Oktober. Für die anderen ausgefalle­nen Premieren „dieser“Saison stehen Termine noch aus.

Weiters am Spielplan: Richard II. von Johan Simons, Fräulein Julie von Mateja Koležnik oder Taboris Mein Kampf von Itay Tiran (er zeigte zuletzt Vögel). Die australisc­he Adena Jacobs wird mit der Antikenber­arbeitung Troerinnen zum ersten Mal am Haus sein, auch Lucia Bihler mit Thomas Bernhards Jagdgesell­schaft (Jänner) und das Kommando Himmelfahr­t mit Zauberflöt­e. Peter Handkes neues Stück Zdeně Adamec von Frank Castorf (Februar) hängt an diesen Salzburger Festspiele­n.

Mit 80,4 Prozent Auslastung bis Februar ist Kušej mit seiner ersten Saison zufrieden, auch abgesehen von Corona (Kussszenen will er spät proben, das Ensemble regelmäßig testen, die Hälfte der Publikumsp­lätze würde er zumindest gerne besetzen) dränge aber das Thema Basisabgel­tung. (wurm)

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