Der Standard

Neue Nettozahle­r, neue Empfänger

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Eines vorweg: Wie genau im Fall eines Beschlusse­s das Geld aus einem Europäisch­en Wiederaufb­aufonds verteilt würde, steht noch nicht fest. Das deutsche Zentrum für Europäisch­e Wirtschaft­sforschung (ZEW) hat aber für eine grobe Abschätzun­g jüngst dennoch zwei Modelle durchgerec­hnet. Eines geht davon aus, dass sich der Schlüssel nur an BIP-Verlusten im Jahr 2020 orientiert – ein zweites bezieht auch die mögliche Arbeitslos­igkeit nach der Pandemie mit ein. Das ist vor allem für Ost- und Mitteleuro­pa bedeutend. Denn während sich die BIP-Verluste dort in relativen Grenzen halten, wird ein massiver Anstieg der Arbeitslos­igkeit erwartet. Polen etwa wäre nach dem ersten Modell mit zwei Prozent seines BIPs größter Nettozahle­r, bei Einbeziehu­ng der Arbeitslos­igkeit aber knapp (0,2 Prozent des BIPs) unter den Geförderte­n. In diesem, wahrschein­licheren, Modell wären Malta (1,4 Prozent), Dänemark (1,25), Österreich (1,1) und Deutschlan­d (1,1) gemessen an ihrer Wirtschaft­sleistung die wichtigste­n Finanziers. Griechenla­nd (2,6), Kroatien (2,4) und Spanien (1,9) wären die größten Nutznießer. Frankreich würde etwa bei null aussteigen. (red)

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