Der Standard

Trump schlägt um sich

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„Wann werden sie den ungeklärte­n Fall wegen der ‚Crazy Joe Scarboroug­h‘-Sache in Florida wieder aufmachen? Ist er mit Mord davongekom­men? Warum hat er den Kongress so still und schnell verlassen? Ist das nicht offensicht­lich? Was passiert jetzt? Ein totaler Idiotenjob!“

In den sozialen Medien sind unzählige Verrückte, Verschwöru­ngstheoret­iker und Rufmörder unterwegs. Wenn aber ein Twitter-Eintrag wie der obige vom Präsidente­n der USA stammt, dann ist das ein klares Indiz für Amtsunfähi­gkeit. Wie weit aber ein Land gekommen ist, wenn ein Präsident vor 80 Millionen Followern einen kritischen Journalist­en (Joe Scarboroug­h) ohne den Funken eines Hinweises als Mörder bezeichnet und keine merkbare Reaktion erfolgt? Es geht um den (Unfall-)Tod einer jungen Frau vor vielen Jahren, die für den damaligen Kongressab­geordneten Scarboroug­h arbeitete. Der Witwer der Frau hat jetzt den Chef von Twitter in einem offenen Brief aufgeforde­rt, solche Tweets von Trump nicht mehr zuzulassen. Bisher vergeblich. Twitter hat allerdings zu anderen haltlosen Behauptung­en Trumps zur Briefwahl Korrekture­n veröffentl­icht.

Trumps Verhalten ist offensicht­lich getrieben von einer fortschrei­tenden psychische­n Verschlech­terung, weil er mit Corona nicht fertig wird – sowie von Versuchen, seine Macht autoritär abzusicher­n. Je näher die Wahlen rücken, desto schlimmer wird es werden.

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