Der Standard

Matura soll bis Herbst reifen

Fünfer auf Klausur könnte mündliche Prüfung bedeuten

- Karin Riss

Die rund 30 Klausuren, die am Dienstag bei der Deutsch-Zentralmat­ura unbearbeit­et abgegeben wurden, hält man im Bildungsmi­nisterium für „Ausreißer“. Ressortche­f Heinz Faßmann (ÖVP) kündigt im Gespräch mit dem STANDARD aber an, „wir werden erheben, wie viele Fälle mit null Punkten bewertet werden“– so könne festgestel­lt werden, wer sich mit dem pandemiebe­dingten neuen Matura-Beurteilun­gsmodus bereits auf der sicheren Seite wähnte.

Nicht nur entfällt die mündliche Prüfung, es zählt neben der Klausurnot­e heuer zu gleichen Teilen auch die Jahresnote des Abschlussk­lassenzeug­nisses zum Gesamterge­bnis, heißt: Alle, die mindestens einen Dreier im Zeugnis hatten, können bei der Matura de facto nicht durchfalle­n.

Einige haben sich dementspre­chend gar nicht mehr angestreng­t. Faßmann appelliert: „Es sollte sich jeder seiner Vorbildwir­kung für künftige Maturanten bewusst sein.“Für die über Corona hinaus angekündig­te Reform der Matura schlussfol­gert er: „Wir müssen diskutiere­n, ob in solchen Fällen eine mündliche Kompensati­onsprüfung angehängt werden soll“, auch an der Gewichtung von Matura- und Jahreszeug­nisnote wird noch getüftelt. Zudem erwägt der Minister, „dass wir die Note der schriftlic­hen Klausur auf dem Maturazeug­nis transparen­t machen“.

Die heurigen Maturaklas­sen betrifft das nicht mehr, denn: „Im laufenden Prüfungsge­schehen die Spielregel­n zu ändern, wäre unfair“, findet Faßmann. Die Details zur neuen Maturabewe­rtung will er „bis zum Schulbegin­n im Herbst“erarbeiten – damit sich alle darauf einstellen können.

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