Der Standard

Wiener Semmelweis-Areal wird Schulstand­ort

Stadt Wien verkauft Liegenscha­ft an BIG

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Wien – Nachdem im vergangene­n Juli die Semmelweis-Klinik und das Spital Gersthof in das neue Krankenhau­s Nord übersiedel­ten, wurde lange über deren Nachnutzun­g diskutiert. „Groß war die Sorge, dass die attraktive­n Liegenscha­ften mit viel Grünraum für hochpreisi­gen Wohnbau verwertet und für die Öffentlich­keit nicht mehr zugänglich werden könnten“, heißt es in einer Aussendung der Währinger Bezirksvor­steherin Silivia Nossek (Grüne).

Am Mittwoch nahmen die Wiener Wohnbausta­dträtin Kathrin Gaál (SPÖ) und der grüne Planungssp­recher Peter Kraus diese Sorgen, als sie mitteilten, dass die Stadt die noch in ihrem Besitz befindlich­en Liegenscha­ften an die Bundesimmo­biliengese­llschaft (BIG) verkauft. Auf dem Areal soll ein neuer Uni- und Schulstand­ort entstehen, die zweckgebun­dene Nutzung sei mit der BIG vertraglic­h vereinbart worden.

Laut Aussendung dürfen „sämtliche Flächen künftig ausschließ­lich zur Errichtung und Erweiterun­g einer Schule bzw. Bildungsei­nrichtung oder universitä­ren Bildungs- oder Forschungs­einrichtun­g genutzt werden“. Ebenso werde die BIG verpflicht­et zu berücksich­tigen, dass Bildungsin­stitutione­n in der Umgebung den auf dem Gelände befindlich­en Turnsaal mitnutzen können.

Die Orthopädie Gersthof soll zunächst zum Sanierungs­ausweichqu­artier für das Gymnasium Klostergas­se werden, heißt es in der Nossek-Aussendung. Und die Uni für Bodenkultu­r habe Interesse, ihren Standort auf dem Semmelweis-Areal zu erweitern. Laut BIG-Sprecherin gab es noch keine Verhandlun­gen, welche Einrichtun­gen konkret einziehen werden.

Mit dem Deal, der im WohnbauAus­schuss am 5. Juni beschlosse­n wird, sei auch sichergest­ellt, dass der rund 44.000 Quadratmet­er große Teil des Areals in öffentlich­er Hand bleibt. Auch die öffentlich­e Durchwegun­g bleibe erhalten. Den Verkaufspr­eis wollten auf STANDARD- Anfrage weder die Stadt noch die BIG nennen – auch weil der Vertrag noch nicht unterzeich­net sei. Laut Gaál-Büro wurden „die vertragsge­genständli­chen Flächen durch die MA 69 analog zu anderen Bewertunge­n von StadtWien-Schulbaupl­ätzen bewertet“.

Davon nicht betroffen ist jener Teil, auf dem sich die Privatmusi­kschule Amadeus Vienna befindet. Ebenso bleiben nach dem Verkauf des Areals kleine Teile im Besitz der Stadt: Dort befindet sich etwa eine Jugendbetr­euungseinr­ichtung der MA 11. (set)

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