Der Standard

Wie es in Österreich gelaufen ist

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat DER STANDARD mit zahlreiche­n Selbststän­digen gesprochen – und diese nach Wochen erneut kontaktier­t. Wie geht es ihnen jetzt?

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Nächster Halt Arbeitsmar­ktservice

Eine Yogalehrer­in, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, ging in der ersten Phase des Fonds leer aus. Erst nach Wochen erhielt sie 500 Euro aus dem Topf. Einnahmen hatte sie aufgrund der Corona-Maßnahmen keine, weiter abzuwarten war ihr zu riskant. „Es geht sich einfach nicht aus.“Mit 1. Juni wird sich die Frau beim AMS anmelden. Sie hofft, über das Arbeitsmar­ktservice einen Job zu finden, in dem sie zumindest nebenbei Yogastunde­n anbieten kann. Jobben im Bootsverle­ih statt Fotografie

Auch für Michael K. ging es sich nicht mehr aus. Dem Fotografen wurden sämtliche Aufträge abgesagt, das Geschäft läuft nach wie vor nicht an. Events und Hochzeiten werden wohl bis in den Herbst ausbleiben. Der Fotograf jobbt jetzt bei einem Bootsverle­ih, um seinen Lebenserha­lt zu stemmen. „Österreich ist eines der reichsten Länder, da ist es beschämend, wenn Unternehme­r mit 500 Euro abgespeist werden“, lautete sein Fazit Anfang der Woche. Leise Hoffnung, dass es wieder bergauf geht

Für Sophie P. ist es gerade noch glimpflich ausgegange­n, wie sie erzählt. Die Inhaberin eines Modegeschä­fts hat mit einem Umsatzeinb­ruch von 80 Prozent zu kämpfen. Nur sehr langsam würden wieder Kunden kommen. Den Fixkostenz­uschuss hat sie noch nicht beantragt. Ihr Steuerbera­ter habe geraten, noch abzuwarten, da sich Richtlinie­n dauernd ändern. Es gehe bergauf, aber die Einbußen werden bleiben, sagt P. Sie ist wütend, dass die Regierung „unwahr kommunizie­rt“.

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