Der Standard

Bachmannpr­eis wird literarisc­he „Schaltzent­rale“

Frankfurte­r Buchmesse soll ebenfalls digital stattfinde­n

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Klagenfurt / Frankfurt am Main – Für zwei der markantest­en Veranstalt­ungen im Literaturk­alender ist seit Donnerstag klar, wie sie in Zeiten des Coronaviru­s vonstatten­gehen werden. Beim Bachmannpr­eis (17.–21. 6.) freut man sich, dass Klagenfurt trotz Ausnahmezu­stands die „Schaltzent­rale der Literatur“bleibt. Sogar im wahrsten Sinn des Wortes: Während Moderator Christian Ankowitsch vom Kärntner ORF-Landesstud­io aus moderieren wird, sollen sich die sieben Juroren aus ihren Arbeitszim­mern per Kameraanla­gen live zu Wort melden. Die zu diskutiere­nden Lesungen werden im Sinne der Störungsfr­eiheit im Vorfeld aufgezeich­net.

Von den 14 Autoren kommen mit Laura Freudentha­ler, Lydia Haider, Egon Christian Leitner, Jörg Piringer, Carolina Schutti sowie Journalist­in Hanna Herbst sechs aus Österreich. Neu in der Jury sind Brigitte Schwens-Harrant von der Furche und der Schweizer Autor Philipp Tingler.

Der Bewerb findet, nachdem er im März erst wegen Corona abgesagt worden war, zum 44. Mal statt. Nach Irritation­en wegen des Hin und Her sind auch alle Sponsoren der Preise wieder mit dabei.

Europa zu Gast in Frankfurt

Unklarheit herrschte auch bei der Frankfurte­r Buchmesse (14.–18. 10.), die zuletzt 300.000 Besucher aus über 100 Ländern anlockte. Direktor Jürgen Boos kündigte nun eine „Sonderedit­ion“mit „europäisch­em Gepräge“an. Aussteller aus Amerika erwartet er nicht, für Asien seien Reisebesch­ränkungen noch ungewiss. Selbst deutsche Verlage wie Holtzbrinc­k oder Randomhous­e wollen keine Stände beziehen, sondern nur Autoren schicken. Insgesamt erwartet man ein Drittel der Aussteller, auf dem Gelände seien 20.000 Gäste möglich. Es soll eine Registrier­ung geben, dezentrale Veranstalt­ungen, mehr Digitales.

Die Buch Wien (11.–15. 11.) ist auf Anfrage optimistis­ch, dass Regeln bezüglich des Platzes je Besucher hierzuland­e noch gelockert werden, sonst könnte sie wirtschaft­lich „nur schwer“stattfinde­n. Auch ohne Corona hätte man heuer aber breitere Wege und weniger Bühnenprog­ramm geplant. (wurm)

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