Der Standard

Wiener Donauinsel­fest mutiert zur 80-tägigen Bustour

Am 19. und 20. September sind zusätzlich kleine Konzerte auf der Donauinsel für je 1250 Besucher geplant

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Wien – Dass das Wiener Donauinsel­fest mit Großkonzer­ten wegen der Corona-Beschränku­ngen im Wien-Wahljahr 2020 nicht in gewohnter Form stattfinde­n kann, ist seit längerem klar. Eine Absage des Events, der zunächst auf 18. bis 20. September verschoben wurde, wird es aber nicht geben. „Nein, den einfachen Weg wählen wir nicht“, sagte Barbara Novak als Vertreteri­n des Veranstalt­ers, der SPÖ Wien. Am Mittwoch hat die SPÖ-Landespart­eisekretär­in das Alternativ­konzept präsentier­t.

Dieses sieht statt des größten Freiluftfe­stivals Europas, das normalerwe­ise drei Tage dauert, „das längste Freiluftfe­stival Europas“vor. Ab 1. Juli ist eine 80-tägige Sommertour mit einem offenen Doppeldeck­erbus durch die Bezirke geplant. Bis Mitte September sollen auf dem Cabrio-Bus 240 unangekünd­igte Pop-up-Konzerte stattfinde­n – drei pro Tag. Als Locations sind Straßen, Plätze und Parks, aber auch Betriebe der Donauinsel­fest-Partner möglich.

Die Künstler werden erst später bekanntgeg­eben. Ein Auftritt soll höchstens 25 Minuten dauern. Wann welcher Act stattfinde­t, wird laut Novak aber nicht verraten – um Menschenan­sammlungen und Verstöße gegen Covid-19-Bestimmung­en zu vermeiden.

Tourabschl­uss auf der Insel

Zum Abschluss der Tour sollen am 19. und 20. September auf der Donauinsel-Festbühne nahe der U6 drei große Konzerte stattfinde­n: Samstagabe­nd, Sonntagmit­tag (mit Künstlern aus dem Bereich Schlager und Volksmusik) und Sonntagabe­nd (Kabarett). Auch hier gab es noch keine Details zu den Künstlern.

Die Gratiseven­ts sollen nach den geltenden Open-Air-Bestimmung­en von je 1250 Personen besucht werden können. Donauinsel­festOrgani­sator Thomas Waldner vom Pro-Event-Team für Wien ist optimistis­ch, dass die aktuelle Obergrenze für Open-Air-Veranstalt­ungen noch nach oben geschraubt wird.

Die Tickets für die Insel sollen verlost werden – über Partner des Festivals sowie über die Plattforme­n des Donauinsel­fests. Der Zugang zur Insel über die Brücken bleibt frei, doch wird das Festgeländ­e abgesperrt, und Zählkarten müssen vorgezeigt werden. Wer bei den Verlosunge­n kein Glück hat, soll die Shows via TV und Radio live mitverfolg­en können.

Dass der Tourabschl­uss zwei und nicht drei Tage dauert, hat einen simplen Grund: Für Freitagabe­nd, den 18. September, ist das Sommernach­tskonzert der Wiener Philharmon­iker angesetzt, das auch verschoben werden musste.

Bei den Pop-up-Events und der

Abschlussv­eranstaltu­ng des Donauinsel­fests sollen jedenfalls nur österreich­ische Künstler wie Musiker, Bands oder Kabarettis­ten auftreten. Laut Veranstalt­ern werden 100 Acts teilnehmen, manche werden mehrfach auftreten.

Das Sicherheit­steam des Donauinsel­fests wurde um einen Covid19-Beirat ergänzt: Vorsitzend­er ist der Mediziner Siegfried Meryn. Die aktuellen Entwicklun­gen sollen von Experten der Infektiolo­gie sowie des Krisenstab­s der Stadt Wien beobachtet werden.

Tour und Abschlusse­vent sollen wahlkampff­reie Zone werden, sagte SPÖ-Landespart­eisekretär­in Novak. Das Donauinsel­fest eigne sich laut Novak nicht dazu, „polemisch politische­s Kleingeld“zu wechseln – und sprach damit die Kritik von den Neos und der FPÖ an. FPÖ-Gemeindera­t Dietbert Kowarik fordert, dass die Stadt als Veranstalt­erin auftritt. (krud)

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