Der Standard

Tripadviso­r verleibt sich Buchungs-App Delinski ein

Weltgrößte Reiseplatt­form kauft Restaurant­vermittler

- Andreas Danzer

Die heimische Restaurant­buchungspl­attform Delinski bahnt sich ihren eigenen Weg aus der Krise: Sie lässt sich kaufen. Die Tripadviso­r-Tochter The Fork, ebenfalls eine Reservieru­ngsplattfo­rm, übernimmt das Start-up. Delinski steht damit im Eigentum der Tripadviso­r-Gruppe aus den USA, der weltgrößte­n Reiseplatt­form.

Der Delinski-Geschäftsf­ührer und inzwischen Ex-Eigentümer David Savasci agiert ab sofort als Country-Manager für Österreich und Deutschlan­d. Der Übernahmep­reis bleibt Verschluss­sache. Dass The Fork Millionen bezahlt haben könnte, liegt jedoch nahe. The Fork, ursprüngli­ch in Australien unter dem Namen Dimmi gegründet, war Tripadviso­r 25 Millionen Dollar wert. Sonst ändert sich nicht viel, Delinski bekommt einen Namenszusa­tz.

„Für die User bleibt alles beim Alten, den Restaurant­s können wir jedoch weit bessere Tools anbieten, weil The Fork mit diesem Riesen im Hintergrun­d viel mehr zu bieten hat“, versichert­e Savasci im Gespräch mit dem STANDARD.

Delinski beschäftig­t rund 20 Mitarbeite­r. Das Geschäft sei wieder voll angelaufen, so Savasci, die Kurzarbeit vorbei.

Der Exit kommt nicht ganz überrasche­nd, denn die Übernahme wurde bereits vor der Corona-Krise angebahnt. Vergangene­s Jahr wuchs das Unternehme­n laut Eigenangab­en um 100 Prozent.

„Die Übernahme erlaubt es, unser Geschäft in Österreich und Deutschlan­d zu konsolidie­ren“, sagt The-Fork-Geschäftsf­ührer Bertrand Jelensperg­er. Diese Märkte seien strategisc­h sehr wichtig auf dem Weg, die Nummer eins in Europa zu werden, was als erklärtes Ziel ausgegeben wurde.

Über The Fork kann weltweit in 80.000 Partnerres­taurants reserviert werden. Das 2012 gegründete Delinski-Netzwerk umfasst an die tausend Partnerres­taurants in Österreich und Deutschlan­d. Auf Delinski registrier­te Kunden bekommen in ausgewählt­en Lokalen bis zu 30 Prozent Rabatt. Savasci hat das Start-up seinerzeit nicht gegründet, sondern 2018 übernommen und die Expansion nach Deutschlan­d forciert.

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