Werbe-Kooperation von STANDARD und „Krone“
Vermarktungsallianz für Onlinewerbung
Der STANDARD und die Krone beginnen, einen Teil ihrer Onlinewerbeplätze gemeinsam programmatisch zu vermarkten. Am Start ist auch der Krone- Mediaprint-Partner Kurier, um an Bord der Vermarktungskooperation unter dem Kürzel Napa (Net Austrian Programmatic Alliance), die nach Angaben der Betreiber für weitere Vermarktungspartner offen gestaltet ist, zu kommen.
Die Kooperation österreichischer Medienhäuser ist seit Jahren ein erklärtes Ziel der Medienpolitik vor allem der ÖVP. Eine gemeinsame Onlinevermarktungsplattform österreichischer Medienplattformen wird ebenfalls seit Jahren verhandelt. Sie scheiterte bisher unter anderem am Verbot des geltenden ORF-Gesetzes für Onlinewerbetargeting.
Targeting-Verbot für ORF.at
ÖVP und FPÖ planten ein neues ORF-Gesetz, das dem ORF jedenfalls für solche Kooperationen Targeting erlauben sollte. Da kam 2019 das Ende der türkisblauen Regierungskoalition mit Heinz-Christian Straches IbizaVideo dazwischen. Zuletzt hat Kanzler-Medienbeauftragter Gerald Fleischmann angekündigt, noch 2020 ein neues ORF-Gesetz vorzulegen, Lockerungen von ORF-Onlinebeschränkungen sind geplant.
Nun versuchen die OnlineBranchengrößen STANDARD und Krone einen Neubeginn ohne gemeinsame Gesellschaft in Form einer Vermarktungskooperation, die anderen Medienunternehmen offenstehen soll.
Die Vermarktungskooperation versteht sich als Antwort österreichischer Medien einerseits auf die globalen Onlinewerberiesen Google und Facebook, andererseits auf Vermarktungsplattformen für Programmatic Advertising, die einerseits einen zusätzlichen Kostenfaktor zwischen Werbekunde und Medium bedeuten, andererseits wegen mangelnder Transparenz kritisiert werden, wo die Buchungen tatsächlich erscheinen – und ob sie dort tatsächlich gesehen werden.
Gespräche mit Medien
STANDARD und Krone sowie Partner Kurier werden einen Teil ihrer Onlinedisplaywerbung über die gemeinsame Vermarktungsplattform anbieten. Die Kooperation ist nach Angaben der Initiatoren für weitere Partner offen. Es gebe Gespräche mit allen österreichischen Qualitätsmedien.
Ein Start mit einer breiteren Allianz habe sich – etwa wegen der noch bestehenden ORF-Beschränkungen – als schwierig herausgestellt, erklärt STANDARD- Vorstand Alexander Mitteräcker die Hintergründe. In weiterer Folge habe man damit begonnen, einen gemeinsamen Nenner für die größten Player im österreichischen Onlinemarkt zu suchen. Dieser gemeinsame Nenner sei wohl auch für kleinere Marktteilnehmer ansprechend.
STANDARD mit TV-Kanal
DER STANDARD wird auch in einem weiteren Feld aktiv: In der letzten Maiwoche wurde der STANDARD durch die Aufnahme des Sendebetriebs im Kabelnetz von A1 Rundfunkveranstalter.
STANDARD TV wird in den nächsten Monaten schrittweise weitere Sendungen ins Programm aufnehmen und im Herbst sein Programm der breiten Öffentlichkeit präsentieren. (red)