Besser ausfahren als abfackeln
Bei dem von Politik und veröffentlichter Meinung geschürten Hype um die Elektromobilität kommen andere ökologisch interessante Alternativen gern zu kurz. Mit ein Grund, sich VWs Polo mit Erdgasantrieb anzusehen.
Es ist da einige Aufregung entstanden nach einer Aussage von Konzernchef Diess, VW werde sich aus der Erdgastechnologie zurückziehen. Nein, nein, nicht sofort, schob man eilig nach, die aktuellen Projekte würden alle noch ausgefaltet, auch der 8er-Golf, erst mit der nächsten Generation sei Schluss. Dann gilt die Alles-oder-nichts-Wette dem batterieelektrischen Vehikel.
Riskanter Ansatz, aber das gehört nicht hierher. Hierher gehört der CNG-Polo, offizielle Schreibweise: Polo TGI. Der Testwagen in Comfortline-Ausstattung kostete 21.290 €, mit allen Extras 29.732.
13,8 kg Erdgas fassen die CNGTanks, der für Benzin nur noch neun Liter (wegen der Gastanks bleibt unter dem Kofferraumboden nicht einmal mehr Platz für ein Notrad). Damit erfüllt der Polo die neuen (WLTP-)Bestimmungen, laut denen monovalente Auslegung erforderlich ist. Der daraus resultierende Hauptnachteil ist die relativ geringe Reichweite von in der Regel gut 400 Kilometer. Der sparsame Kollege Günther Strobl schaffte auf der Autobahn gasförmig 370 und fuhr mit Benzintank weiter bis insgesamt 517 km – beim Nachfüllen gab’s noch 30 km Restreichweite, aber da wird’s schon riskant. Immerhin: Die Applikation im Navi führt einen zuverlässig zur nächsten CNG-Tankstelle.
Den Antrieb besorgt der bekannte Ein-Liter-Drei-Zylinder-TurboOttomotor mit hier 90 PS Leistung. Das und das systembedingte Mehrgewicht machen aus dem Polo TGI keine Rennsemmel, es wäre aber gelogen zu behaupten, dass man nicht durchaus flott vorwärtskäme, und das bei konkurrenzlos günstigen Betriebskosten:
Auf einen 100-km-Verbrauch von rund vier Kilogramm kam unsereins im Testbetrieb mit Schwerpunkt Stadt und Autobahn.
Bei der Bedienung hinterlässt der Polo generell kaum Fragezeichen, alles selbsterklärend, sogar das Kapitel Vernetzung. Das Platzangebot ist für einen Kleinwagen erstaunlich, aber die Klasse ist ja inzwischen generell über die Viermetermarke hinausgewachsen – auch der Polo mit seinen 4,05 m.
Bleibt die Frage, warum dem Erdgas außerhalb Italiens in Europa nur so wenig Erfolg beschieden ist. Gute Frage – nächste Frage. Würde Kollegin Luise sagen.
Vorausschauend fahren sollte man mit jedem Auto, mit dem Erdgas-Polo erst recht. Weil CNG nicht an jeder Tankstelle zu haben ist, wollen Tankstopps gut geplant sein. Vorausschauen ist aber auch beim Überholen angesagt: herunterschalten, Gas geben, hochschalten. Sonst könnte es passieren, dass man sich unverrichteter Dinge wieder in die Kriechspur einreihen muss. Fazit: gewöhnungsbedürftig, aber sehr ökonomisch zu fahren. (stro)
Mit dem Highlander bringt Toyota sozusagen eine Langversion des RAV4 in Stellung – dieselbe Architektur, eigenständiges Design. Auf 4,95 m Länge finden bis zu sieben Insassen Platz, zwecks besseren Zugangs ist die zweite Reihe um 18 cm verschiebbar. Wenig überraschend ist für Europa nur Hybridantrieb vorgesehen, 2,5-LiterOtto und zwei E-Motoren (Allrad) erbringen 246 PS Systemleistung. Ab Anfang 2021.
Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder -hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.