Fux, Mozart und allerlei Buntes
Die Styriarte verbindet Johann Joseph Fux mit Antonio Vivaldi und erzählt von Don Giovannis Nöten
Geschenke der Nacht“lautet das Motto der diesjährigen Styriarte, die von 1. bis 26. Juli stattfindet. Und sie lehnt sich eng an einen Operntitel an: Gli ossequi della notte von Johann Joseph Fux, jenem Komponisten, der bei der Styriarte in einem Langzeitprojekt den künstlerischen Schwerpunkt bildet.
Ausschnitte aus diesem Werk werden an den beiden Eröffnungsabenden zusammen mit Antonio Vivaldis Concerto La notte erklingen. Das zweite immerhin teils gerettete Opernprojekt heißt vielsagend Don Giovanni in Nöten, in dem Leporello mit Mundschutz auftreten wird.
Denn zu Wolfgang Amadeus Mozarts Dramma giocoso vom notorischen Verführer wird eine neue Geschichte über die Schwierigkeiten erzählt, Oper während der Corona-Krise überhaupt zu spielen.
Es mag dieses heurige ein Ausnahmeprogramm sein. Seine gewohnte Buntheit konnte jedoch erhalten werden, reicht es doch von Schlagern über die Nacht und Klezmer-Klängen quer durch die klassische Musikgeschichte von Renaissance und Barock über Mozart. Ludwig van Beethoven oder Franz Schubert sind ebenso dabei wie der US-Komponist und geniale Songschreiber George Gershwin sowie Zeitgenossen wie Georg Friedrich Haas und der Allrounder und Posaunist Bertl Mütter. Was wären aber eigentlich die Lieblingsprojekte des Intendanten, der heuer so viel improvisieren musste, um das Festival doch noch möglich zu machen? Mathis Huber: „Mein größtes Feuer brennt schon weiterhin für unser Entdeckungsprojekt: Die Styriarte bringt Österreichs Barockstar Nummer eins, den Steirer Johann Joseph Fux, wieder zurück auf die Bühnen dieser Welt. Oper geht bei allem Tatendurst heuer einfach nicht, aber die Fux-Musik allein ist so genial, dass einem nichts abgeht!“
Bei all den Folgen des Shutdowns und den Unsicherheiten ist immer auch der finanzielle Aspekt des Festivals zu berücksichtigen. „Es gibt einige große Unbekannte in jedem Budget 2020“, sagt Styriarte-Chef Huber. „Für uns am wenigsten einzuschätzen ist die Frage: Wird unser Publikum in dem Maß Karten kaufen, wie wir es erhoffen, also werden wir dann doch volle Häuser haben?“
Das ergäbe bei voller Auslastung immerhin „19.000 Karten in diesem Juli“, sagt Huber. Das wäre dann „fast zwei Drittel unseres normalen Umfangs. Und auf einer vollen Auslastung basieren auch – wie immer – unsere Budgetrechnungen.“Es bleibt also durchaus spannend. Das Festival ganz abzusagen war für Huber allerdings nie wirklich eine sinnvolle Option, auch wenn die geplanten „Geschenke der Nacht“nun ein bisschen anders ausfallen werden als geplant. (red)