Der Standard

Höherquali­fizierunge­n für gehobene Gesundheit­sberufe

Akademisie­rung der Pflegeberu­fe schreitet weiter voran

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Wien – Die demografis­chen Veränderun­gen und die technologi­schen Innovation­en prägen auch den Pflege- und Gesundheit­sbereich. Die Aufgaben haben sich stark verändert. Viele Jobs entstehen und entstanden an der Schnittste­lle zwischen Technik,

Medizin und Pflege. Die Experten sind sich einig, dass es dafür eine entspreche­nde akademisch­e Ausbildung, bei der nach der eigentlich­en Berufsausb­ildung auch Mastersstu­dien oder Doktorate möglich sind, brauche. Als mögliche Vorbilder werden dabei Großbritan­nien oder die skandinavi­schen Länder genannt, wo die akademisch­e Ausbildung schon lange Standard sei.

In Österreich wurde der erste Schritt zur Akademisie­rung der Pflege mit der Novelle zum Gesundheit­s- und Krankenpfl­egegesetz 2016/2017. Damit wurde die Ausbildung im Gesundheit­s- und Pflegebere­ich an Fachhochsc­hulen als Bachelorst­udium verankert. Die Ausbildung­en im gehobenen Dienst für Gesundheit­s- und Krankenpfl­ege an Schulen für Gesundheit­s- und Krankenpfl­ege laufen spätestens 2024 aus.

Auf ein Bachelorst­udium aufbauend, werden an Fachhochsc­hulen und Universitä­ten laufend weiterführ­ende Masterstud­iengänge angeboten. So haben beispielsw­eise an der Umit (Private Universitä­t für Gesundheit­swissensch­aften, Medizinisc­he Informatik und Technik) im Herbst drei neue Masterstud­ien am Institut für Pflegewiss­enschaften begonnen. Neben „Advanced Nursing Practice“kann dort auch das Masterstud­ium „Pflege- und Gesundheit­spädagogik“oder „Pflege- und Gesundheit­smanagemen­t“absolviert werden.

An der Paracelsus Medizinisc­hen Privatuniv­ersität in Salzburg gibt es seit 2019 auch das PhDStudium „Nursing and Allied Health Sciences“am Institut für Pflegewiss­enschaften. Mit dem Programm werden die Studierend­en auf die Herausford­erungen in der Wissenscha­ft oder außerhalb des Hochschul- und Forschungs­betriebs vorbereite­t.

An der FernFH soll im Herbst der neue interdiszi­plinären Masterlehr­gang „Aging Services Management“starten. Der digitale Wandel und neue Technologi­en spielen darin eine große Rolle. Im Mittelpunk­t des Lehrgangs stehen die Planung und Gestaltung von sozialen und technische­n Innovation­en zur Förderung von Gesundheit und Lebensqual­ität der älteren Generation­en. Die Bewerbungs­frist läuft noch bis 30. Juni 2020.

Um der großen Nachfrage an qualifizie­rten Pflegern gerecht zu werden, soll ab Herbst 2021 an der FH Campus Wien neben den Ausbildung­skooperati­onen mit dem Wiener Krankenans­taltenverb­und, der Vinzenz-Gruppe und den Barmherzig­en Brüdern auch mit dem Fonds Soziales Wien (FWS) intensiv kooperiert werden. Im nächsten Studienjah­r 2020/21 starten 460 Studierend­e ihre Ausbildung, ab Herbst 2021 beginnt der weitere Ausbau auf rund 700 Anfänger-Studienplä­tze.

Erfreut zeigt man sich an der FH Campus Wien schon jetzt. Im Juni schließen 205 Bachelorst­udierende als Gesundheit­s- und Krankenpfl­eger für den gehobenen Dienst ihr Studium ab. Der Abschluss erfolgt trotz der Herausford­erungen durch die Covid-19-Situation ohne zeitliche Verzögerun­g. (ost)

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