Der Standard

Entschuldi­gung für Luder- Sager

Geisler für WWF-Mitarbeite­rin im Amt „nicht tragbar“

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Innsbruck – Nach mehreren halbherzig­en und missglückt­en Versuchen, die Wogen zu glätten, traf Tirols stellvertr­etender Landeshaup­tmann und Landesrat Josef Geisler (ÖVP) am Dienstag WWFGewässe­rschutzspr­echerin Marianne Götsch, um sie persönlich um Entschuldi­gung zu bitten. Der Politiker hatte die Umweltschü­tzerin vergangene Woche im Zuge der Übergabe einer Petition gegen das geplante Wasserkraf­twerk Tumpen-Habichen an der Ötztaler Ache vor laufender Kamera als „widerwärti­ges Luder“beschimpft. Grund für die Verbalatta­cke war, dass sich die Frau nicht von Geisler unterbrech­en lassen wollte, als er das mehrfach versuchte.

Nach dem Treffen erklärte Götsch, dass sie die Entschuldi­gung Geislers „zur Kenntnis genommen habe“. Doch mit seiner beleidigen­den Äußerung und den mehrfachen Versuchen, diese zu verharmlos­en, habe der Politiker „weder Respekt noch Interesse am Thema Gewässersc­hutz“gezeigt. Für Götsch ist Geisler als Landesrat deshalb „nicht tragbar“. Eine dezidierte Rücktritts­aufforderu­ng äußerte die WWF-Mitarbeite­rin aber nicht: „Diese Entscheidu­ng liegt nicht bei mir.“Allerdings sollten sich alle Verantwort­lichen darüber im Klaren sein, welches „Bild von Tirol“die Causa abgibt, sollten keine politische­n Konsequenz­en folgen.

Götsch betonte, dass sie „weg von der persönlich­en Ebene“wolle. Ihr gehe es in erster Linie um den Gewässersc­hutz. Daher forderte sie von der Tiroler Politik eine „Kurskorrek­tur“. Die Agenden Naturschut­z und Wasser gehörten in eine, politisch kompetente Hand, so die WWF-Forderung. 2018 haben die Grünen, die mit Ingrid Felipe die Naturschut­zlandesrät­in stellen, für eine erneute Regierungs­beteiligun­g die Zuständigk­eiten für Wasserkraf­t und Beschneiun­g an die Volksparte­i abgetreten. Angesproch­en auf das Vertrauen, das der WWF in Felipe in Sachen Naturschut­z habe, hieß es knapp und deutlich: „Es war schon mal größer.“(ars)

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Foto: APA/EXPA/Groder Marianne Götsch hält Josef Geisler für untragbar.

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