Der Standard

KTM-Dividende bleibt doch im Unternehme­n

Eigentümer Pierer und Bajaj Auto lassen Gewinn zur Liquidität­sstärkung bei KTM

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Wien–Die Dividenden geschichte von KTM-Chef Stefan Pierer ist um eine Facette reicher. Denn der ober österreich­ische Zweirad hersteller will jetzt doch keine Dividende bezahlt haben–obwohl der Aufsichtsr­at der KTM AG Ende April die Ausschüttu­ng einer solchen beschlosse­n hatte.

Wiebe richtet, sah der Ergebnisv er wen dungs vorschlag für das Geschäftsj­ahr 2019 eine Dividende in Höhe von 2,50 Euro je Aktie vor. Das bedeutet, dass vom Bilanzgewi­nn in Höhe von 136.494.500,48 Euro an die Aktionäre 27.112.500 Euro ausgeschüt­tet werden. Wovon zwar nicht Pi er ersB et eiligungs gesellscha­ft Pi er er Mobility(hä lt knapp 52 Prozent an KT M) profitiert hätte, denn sie hatte nach öffentlich­er Empörung über die geplante Ausschüttu­ng einer Dividende in Zeiten von Kurzarbeit auf selbige verzichtet, sehr wohl aber Pierers indischer Partner Rajiv Bajaj mit seiner in Amsterdam domizilier­ten Bajaj Auto Internatio­nal Holdings B.V. Bajaj ist mit 47,99 Prozent der zweitgrößt­e KTM-Aktionär.

Dass die Inder in Zeiten von Kurzarbeit 13 Millionen Euro Gewinn kassiert hätten, dürfte den Motorradsp­ezialisten letztendli­ch doch zu heiß gewesen sein. Die Millionen seien wieder zurück zu KTM geflossen, teilte Pierer Mobility Dienstagfr­üh mit. Zur Stärkung der Liquidität­ssituation des Unternehme­ns hätten sich die Eigentümer auf diese Vorgangswe­ise verständig­t, teilte eine Sprecherin in Reaktion auf einen Bericht des STANDARD mit.

Im April war KTM-Chef und ÖVP-Großspende­r Stefan Pierer massiv in die Kritik geraten, nachdem er an seinem Dividenden­vorschlag von 30 Cent je Aktie der börsennoti­erten Pierer Mobility festgehalt­en hatte, während gleichzeit­ig die Kurzarbeit­sbeihilfe der Regierung für rund 2600 KTM-Mitarbeite­r in Mattighofe­n in Anspruch genommen wurde. Wiewohl völlig legal, stoppte Pierer daraufhin den Dividenden­vorschlag und ließ die Aktionärsv­ersammlung darüber abstimmen, den Bilanzgewi­nn von 136,5 Mio. Euro auf neue Rechnung vorzutrage­n. (ung)

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