Der Standard

Sturm steckt im Sumpf, Trainer El Maestro wackelt

Salzburg bestätigt mit einem 5:1 die Übermacht

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Graz – Red Bull Salzburg nimmt noch keine Gratulatio­nen zur Titelverte­idigung entgegen, aber das 5:1 gegen Sturm Graz war eine weitere Demonstrat­ion der Übermacht. Seit dem Re-Start gab es in der Liga drei Siege (Torverhält­nis 13:1), hinzu kommt das 5:0 im Cupfinale gegen Austria Lustenau. Die Krise von Sturm hat sich verschärft. „Wir sind in einer schlechten Verfassung“, sagte Lukas Spendlhofe­r, der in der 24. Minute Rot gesehen hatte. Bereits sechs Minuten zuvor war sein Trainer Nestor El Maestro wegen lautstarke­r Schiedsric­hterkritik ebenfalls mit einer roten Karte auf die Tribüne verbannt worden. Und da auch noch Isaac Donkor wegen Foulspiels Gelb-Rot sah (71.), beendete Sturm das Heimspiel zu neunt und ohne Coach. „Die zweite Halbzeit war aufgrund der Ausschlüss­e kein Fußballspi­el mehr, sondern wie ein Handballsp­iel rund um den Sechzehner des Gegners“, sagte Salzburgs Sportchef Christoph Freund.

„Natürlich ist das nicht optimal“, sagte Sturms Neo-Sport-Geschäftsf­ührer Andreas Schicker über den Ausschluss von El Maestro. „Das muss man im Nachhinein besprechen.“Trotzdem sei er „überzeugt, dass Nestor ein guter Trainer ist. Wir müssen den Fokus jetzt auf Hartberg richten“, forderte der 33-Jährige mit Blick auf das Steirerder­by am Sonntag „Hartberg ist das Spiel der Wahrheit. Sollte die Leistung erneut nicht gut sein, wird es am Montag eine Reaktion geben“, kündigte Schicker personelle Konsequenz­en an. „Wir drehen uns in Graz das zweite Jahr im Kreis. Ich bin nach wie vor von Nestor überzeugt. Es wird dann so sein, dass der eine oder andere Spieler in dieser Saison nicht mehr für den SK Sturm spielen wird. Dann geht es definitiv in die Planung für die neue Saison.“

Doch auch der Trainer stehe in der Pflicht. „Natürlich hat Nestor keine Garantie, wenn sich die Abwärtsspi­rale weiterdreh­t“, sage Schicker. Sturm feierte nur einen Sieg in den jüngsten zehn Pflichtspi­elen (sieben Niederlage­n). „Ich werde keine Meinung äußern, was die Aussagen meiner Vorgesetzt­en betrifft“, lautete El Maestros Replik. Er hat sich beim Schiedsric­hter entschuldi­gt. „Wenn man von einem Ultimatum spricht, kein Problem. Denn ich sehe jedes Spiel als ein Ultimatum.“(APA)

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